Deo gegen die Hitze in der U6.

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Wien – Die Wiener Linien arbeiten aktuell an einem "Cooling-Paket" für die U6, die sich aufgrund der oberirdischen Trassenführung im Sommer besonders rasch aufwärmt. "Neben speziellen Fensterfolien und meterlangen Lüftungskiemen für Frischluftzufuhr testen die Wiener Linien auch die Nachrüstung älterer Waggons mit Klimaanlagen, um die Fahrt für die Fahrgäste angenehmer zu machen", sagte Öffi-Stadträtin Ulli Sima.

Für alle, die ins Schwitzen kommen, verteilten die Wiener Linien am Montag "dufte Deos". In den Stationen entlang der U6 werden über 14.000 Deos an die Fahrgäste verteilt.

Klimatisierung

Rund 50 Prozent der Züge auf der U6 sind derzeit klimatisiert. In einem Pilotprojekt wird jetzt die Umrüstung der restlichen Fahrzeuge auf neuartige Heiz- und Kühlgeräte getestet. Verläuft der mehrmonatige Test positiv, sollen auch diese Waggos nach und nach mit Klimaanlagen ausgerüstet werden.

Seit Ende April sind die Züge durchmischt unterwegs, jeder Zug hat somit klimatisierte Wägen dabei. Erkennbar sind sie unter anderem an den gelben Haltestangen. Über weite Strecken fährt die U6 oberirdisch, vor allem entlang des Gürtels. In den Sommermonaten heizen sich die Züge auf der 17,4 Kilometer langen Strecke zwischen Siebenhirten und Floridsdorf besonders stark auf.

Welche Speisen in der U6 verboten werden sollen

Die teilweise hohen Temperaturen sind auch der Grund für eine andere Maßnahme, die die U6 betrifft: Ab September sollen Fahrgäste keine stark riechenden Speisen mehr in den Zügen verzehren. Sima kommt damit, wie sie betont, dem Wunsch zahlreicher Fahrgäste nach. Auch den steigenden Reinigungsaufwand durch Essens- und Verpackungsreste führt sie an. Welche Nahrungsmittel tatsächlich tabu sind, soll einer Liste zu entnehmen sein.

Sie halte es für eine gute Idee, eine solche auszuarbeiten – möglicherweise auch in Form einer Abstimmung, an der sich die Öffi-Nutzer beteiligen können, kündigte Sima am Montag an. Leberkäse, Pizza, Nudelgerichte und Kebab gelten als Fixkandidaten. Solche Speisen sollen ab September nicht mehr in den U6-Waggons erlaubt sein.

Vorerst keine Strafen bei Verstoß

Getränke wird die Regelung nicht betreffen, sagte die Stadträtin am Montag. Mitgenommener Kaffee ist somit auch in Zukunft möglich, während Alkoholkonsum in den Öffis ohnehin schon jetzt verboten sei.

Eine Ausweitung auf andere Linien ist laut Sima möglich. Wie lang der Pilotversuch dauern wird, ist offen. Um ein richtiges Verbot stark riechender Speisen handelt es sich allerdings nicht: Gestraft werden soll nämlich vorerst nicht. Die Testphase soll jedenfalls von einer umfangreichen Informationskampagne begleitet werden. (red, APA, 16.7.2018)