"Report"-Moderatorin Susanne Schnabl ließ wieder einmal nicht locker.

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Die Frauen- und Familienministerin Juliane Bogner-Strauß hatte es am Dienstag nicht leicht. Seit ihrem Amtsantritt betont sie bei jeder Gelegenheit, dass Gewaltprävention einer ihrer frauenpolitischen Arbeitsschwerpunkte sei. Aber nicht nur, dass ihr Budget vollkommen unterdotiert ist – am Dienstagvormittag wurde auch bekannt, dass ein wichtiges Projekt zur Prävention von Gewalt gegen Frauen gestrichen wird. Schwierig. Und am späten Abend dann noch ein Interview im "Report". Dank Susanne Schnabl noch schwieriger.

Das Thema des "Report"-Interviews war die Finanzierung der Kindergartenplätze. "Extrem wichtig", betont Bogner-Strauß. Aber ab da wird es schwierig. Die türkis-blaue Regierung will den zuständigen Ländern und Gemeinden künftig 110 Millionen Euro pro Jahr für Kinderbetreuungseinrichtungen zahlen – das sind 30 Millionen Euro weniger als bisher.

Frauenministerin Bogner-Strauß im "Report".
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Diese Kürzung zu verteidigen ist ein knochenharter Job. Doch es geht noch schwieriger: In die neue Vereinbarung mit den Ländern will die Regierung ein Kopftuchverbot in Kindergärten hineinpacken. "Als Frauenministerin geht’s mir um den Schutz von Kindern und vor allem um den Schutz von Mädchen", rechtfertigt die Ministerin dies. Nicht nur, dass es auch aus den eigenen ÖVP-Reihen Kritik regnet – Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) nannte es Erpressung –, nein, Susanne Schnabel ließ auch hier wieder nicht locker.

Die "Report"-Moderatorin erinnerte die Ministerin an deren wissenschaftliche Vergangenheit (Bogner-Strauß ist Molekularbiologin und Biochemikerin) und appellierte an die wissenschaftliche Evidenz: "Von wie vielen Mädchen mit Kopftuch reden wir?", wollte Schnabl wissen. Es würden sich viele Pädagoginnen melden, die sagen, sie hätten noch nie eines gesehen, also eine Zahl bitte! "Einige haben vielleicht keine Kinder gesehen, andere haben sehr wohl Kinder gesehen." Keine Zahlen also, aber ganz viele Füllsätze aus den Bausteinen "Flexibilisierung", "Parallelgesellschaft" und "extrem wichtig". Extrem schwierig, so ein Ministerinnenjob. (Olivera Stajić, 18.7.2018)