Der Bundeskanzler und frühere Außenminister Sebastian Kurz gab auf Twitter einen Kommentar zu dem denkwürdigen Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ab:

"Helsinki ist ein Signal dafür, dass globale Herausforderungen nur durch Dialog gelöst werden können. Besonders für die notwendige nukleare Abrüstung (...) ist die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Supermächte USA und Russland unabdingbar."

Ist ja wahr. Aber da war doch sonst noch was in Helsinki? Schon, schon, da war massive Kritik an Trumps schwacher Performance gegenüber Putin, aber Kurz sagte dazu nichts. Muss er auch nicht, ist sogar vernünftig, aber dann muss er auch nichts zu Leerfloskeln und Selbstverständlichkeiten ("Dialog", "verstärkte Zusammenarbeit") sagen.

Hingegen hätte Kurz schon längst etwas zu dem "unflätigen" (Bundespräsident Van der Bellen) und verleumderischen Ausfall des FPÖ-Generalsekretärs und EU-Abgeordneten Harald Vilimsky gegen den EU-Kommissionspräsidenten Juncker sagen können. Österreich hat schließlich die EU-Präsidentschaft inne.

Kurz bleibt bei seiner im Inland erprobten Kommunikationsstrategie: nichts Unangenehmes thematisieren, schon gar nicht beim Koalitionspartner. Nichts zugeben, nichts an sich heranlassen. Das geht vielleicht bei uns in Türkisistan, aber ganz sicher nicht auf europäischer Bühne. (Hans Rauscher, 18.7.2018)