Dieses Exemplar von Squalus clarkae wurde vor der Küste von Belize gefangen.
Foto: MarAlliance

Sarasota – "Sie ist unser aller Mutter", fasst die Meeresbiologin Toby Daly-Engel vom Florida Institute of Technology die Bedeutung Eugenie Clarks in einem Satz zusammen. Die 2015 verstorbene Ichthyologin aus den USA war eine Pionierin bei der Erforschung von Fischen unter natürlichen Lebensbedingungen. Nun wurde eine neuentdeckte Haiart nach ihr benannt.

Haie hatten es Clark besonders angetan, was ihr den Spitznamen "Shark Lady" einbrachte. Im Lauf ihres Lebens nahm sie an 72 Tauchgängen bis auf 3,6 Kilometer Tiefe teil und leitete über 200 Forschungsexpeditionen quer über den Globus, ob im Roten Meer, der Karibik oder dem Indischen Ozean. 1955 gründete sie ein Forschungsinstitut, das heutige Mote Marine Laboratory in Sarasota, Florida.

"Shark Lady" Eugenie Clark auf einem Archivbild.
Foto: Mote Marine Laboratory

Die von Clarks Pioniertätigkeit stark beeinflusste Daly-Engel und deren ehemalige Studentin Mariah Pfleger stellten nun im Fachjournal "Zootaxa" die Spezies vor, die sie der Shark Lady widmeten: Squalus clarkae lebt im Golf von Mexiko und dem westlichen Atlantik und zählt zu den Dornhaien. Es sind Tiefseebewohner, über deren Lebensumstände noch sehr wenig bekannt ist.

Wegen Clarks großer Bedeutung für die Meeresbiologie ist es nicht die erste Spezies, die man nach ihr benannt hat: Im "Clark-Aquarium" schwimmen unter anderem bereits der Klippfisch Sticharium clarkae und der Dreiflossen-Schleimfisch Enneapterygius clarkae. Auch ganz schön, aber es war Zeit für einen Hai. (jdo, 18. 7. 2018)