Forscher berichten von einem spannenden Fund in Myanmar: Sie entdeckten die rund 100 Millionen Jahre alten Überreste einer Babyschlange, die in Bernstein erhalten geblieben sind. Bei dem Exemplar der Xiaophis myanmarensis genannten Art handelt es sich um das bisher älteste Jungschlangenfossil, das je gefunden wurde.

Xiaophis myanmarensis – oder zumindest, was davon übrig ist.
Foto: MING BAI/CHINESE ACADEMY OF SCIENCES

Vollständig ist die Schlange leider nicht – nur gut vier Zentimeter ihres Körpers sind erhalten geblieben. Der Kopf fehlt. Die Forscher um Michael Caldwell von der University of Alberta fertigten nach umfangreichen Scans eine 3-D-Rekonstruktion der Knochen an und verglichen Aufbau und Form mit Daten anderer Fossilien. "Es handelt sich zweifellos um eine Schlange", sagte Caldwell.

Frühe Ausbreitung?

Wie der Forscher mit seinen Kollegen in "Science Advances" berichtet, könnten Schlangen schon früher als angenommen aus ihren Habitaten im Wasser und an Küsten in Wälder vorgedrungen sein. Anatomisch erinnert das Tier stark an seine modernen Nachfahren, der Aufbau der Wirbelknochen habe sich nur wenig verändert.

Schlangenfossilien aus der mittleren Kreide sind äußerst rar, nur an die 15 Funde seien weltweit bekannt, so Caldwell. In Bernstein konserviert sei bislang überhaupt noch nie eine Schlange entdeckt worden. (red, 19.7.2018)