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Montenegrinische Spezialeinheiten auf dem Truppenübungsplatz Danilovgrad.

Foto: REUTERS/Stevo Vasiljevic

Podgorica/Washington – Montenegro hat sich gegen den jüngsten Verbalangriff von US-Präsident Trump gewehrt. Das Land trage "zu Frieden und Stabilität nicht nur auf dem europäischen Kontinent sondern weltweit" bei, erklärte die Regierung in Podgorica am Donnerstag. Trump hatte Montenegro in einem Interview als winziges Land mit "sehr aggressiven" Menschen bezeichnet.

Die Nato-Partner müssten es im Fall eines Angriffs verteidigen, was zum "Dritten Weltkrieg" führen könnte, hatte er weiters gemeint. "In der heutigen Welt, egal wie groß oder klein man ist, zählt es, wie man die Werte der Freiheit, Solidarität und Demokratie verteidigt", erklärte die montenegrinische Regierung. Deshalb seien die Freundschaft und das Bündnis mit den USA "stark und unveräußerlich". Die Regierung wies darauf hin, dass Montenegro "zusammen mit den USA Soldaten in Afghanistan" stelle.

Zweifel an Beistandsgarantie

Trump hatte mit seinen Äußerungen erneut Zweifel an seiner Treue zur sogenannten Beistandsgarantie der Nato genährt. Er frage sich, warum die Nato-Partner ein kleines Mitgliedsland wie Montenegro im Fall eines Angriffs verteidigen müssten, sagte Trump im Interview mit dem US-Fernsehsenders Fox News am Dienstagabend. Der einzige Bündnisfall seit Bestehen der Nato wurde am 12. September 2001 nach den Flugzeuganschlägen in New York und Washington ausgerufen.

In Montenegro leben rund 660.000 Menschen, das Militär zählt nur wenige tausend Soldaten. Der kleine Balkanstaat machte sich 2006 von Serbien unabhängig. Im Frühjahr 2017 trat es der NATO bei und hat Verhandlungen mit Brüssel über einen möglichen EU-Beitritt aufgenommen. (red, APA, AFP, 19.7.2018)