Schon in zwei Jahren soll die nächste Xbox-Generation folgen.

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Nach der Xbox One X ist vor der Xbox Two, oder wie auch immer Microsoft die nächste Generation nennen wird. Die aktuellen Geräte sollen allerdings nicht nur einen, sondern gleich mehrere Nachfolger auf einen Schlag bekommen, berichtet der Microsoft-Kenner Paul Thurrott.

Erneut taucht dabei der Projektname "Scarlett" auf, unter dem die Entwicklung der nächsten Xbox-Konsolen laufen soll. Wer seine Spiele gerne auf der Festplatte seines Geräts hat, darf sich beruhigt wissen, dass eine der kommenden Plattformen eine "traditionelle" Konsole im Stile der bisherigen Xboxen sein wird. Games werden lokal installiert, und man kann offline spielen. Dafür wird entsprechende Hardware an Bord sein, um die Games flüssig laufen zu lassen.

Konsole für eigenen Streaming-Dienst

Das zweite Gerät läuft unter dem Namen "Scarlett Cloud". 2013 hat Microsoft bereits vor seinen Angestellten eine Demonstration eines Games-Streamingdiensts gezeigt. Nun soll das Unternehmen einen Plan erarbeitet haben, diesen Service zu vermarkten. Auf technischer Ebene soll es gelungen sein, eine Lösung für Latenzprobleme zu finden.

Die zweite Konsole soll also primär als Streamingplattform dienen. Potenziell ersparen sich Spieler damit große Downloads, weil die Games nicht auf der eigenen Festplatte, sondern auf Microsofts Servern liegen. Offline-Gaming ist dafür maximal in sehr limitierter Form und wohl längst nicht für jedes Game möglich. Bestimmte Berechnungen, etwa die Verarbeitung von Eingabesignalen oder Kollisionserkennung in Spielen, findet immer noch lokal statt.

Günstiger Einstieg

Für Spielestreaming liegen die Hardwareanforderungen dennoch weit niedriger. So reicht es aus, wenn die Grafikeinheit für Streaming optimiert ist und Videos flüssig in 4K-Auflösung wiedergeben kann. Ein Chip mit Gamingkapazitäten, der aufwendige Grafik- und Physikberechnungen durchführen muss, ist nicht erforderlich.

Dementsprechend soll die Xbox für Streaming auch deutlich weniger kosten als ihr "vollwertiges" Pendant. Generell setzt Microsoft nicht darauf, hauptsächlich mit der Hardware selbst Geld zu verdienen. Wichtiger dürfte es sein, Kunden für Xbox Live, Xbox Gamepass oder den künftigen Streamingservice zu gewinnen. Das dürfte, jedenfalls langfristig, nicht auf die Cloud-Xbox limitiert bleiben. Microsofts Ziel ist es, dass man irgendwann von praktischem jedem Gerät aus auf "Xbox" zugreifen kann.

Auch eine Zeitangabe macht Thurrott. Sowohl die nächste "normale" Xbox als auch ihr Streamingpendant sollen 2020 auf den Markt kommen. (gpi, 24.7.2018)