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Wien – Wimperntusche, Taschentücher, Zahnpasta und eine Bargeldabhebung direkt an der Kassa. Klingt ungewohnt, wird ab 21. August aber in allen 391 heimischen Filialen der Drogeriekette Dm eingeführt. Dann ist es auch möglich, Rechnungen für Produkte, die online bestellt wurden, vor Ort in der Filiale zu bezahlen.

Möglich macht all das eine Kooperation mit dem 2011 gegründeten Fintech Barzahlen. Welche Banken bei dem Projekt als Partner mit an Bord sind, wird noch nicht verraten. Vor allem im ländlichen Raum, wo es oftmals keine Bankfilialen mehr gibt, soll der neue Service dazu beitragen, dass die "Filialen noch mehr zu einem Ankerpunkt im täglichen Leben unserer Kunden werden", teilt Dm-Geschäftsführer Andreas Haidinger, verantwortlich für das Ressort Finanzen und Controlling, in einer Aussendung mit. Zudem fühlten sich viele Menschen nicht wohl dabei, ihre Bankdaten gegenüber Onlinehändlern offenzulegen.

Wie es funktioniert

Doch wie funktioniert es, dass in einer Filiale an der Kassa Geld vom Konto behoben oder auf selbiges eingezahlt werden kann? Dafür muss man das Netbanking seiner Hausbank verwenden. Im Netbanking müssen Kunden dann die Höhe ihrer gewünschten Bargeldauszahlung oder die geplante Einzahlung freischalten. Der Barcode, der als Bestätigung geschickt wird (geht als SMS, E-Mail oder per Post), wird vom Kassapersonal gescannt, danach kann aus- beziehungsweise eingezahlt werden. Die dafür nötigen Funktionen werden im Netbanking der teilnehmenden Banken in den nächsten Wochen installiert, heißt es.

Beim Fintech Barzahlen, das in Deutschland bereits 12.000 Partnerfilialen von Eon über Rakuten, Rewe-Gruppe bis zur Drogeriekette Rossmann hat, geht man von einem großen Potenzial aus. Denn Österreich ist eines der bargeldaffinsten Länder in Europa: 82 Prozent der Transaktionen werden noch bar bezahlt, zeigt eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank.

Andere machen es auch

Neu ist die Idee, den Einkauf mit Bankgeschäften zu verbinden, jedoch nicht. Auch bei Tankstellen oder Billa-Filialen können Vorteilsclub-Mitglieder in Verbindung mit einem Einkauf ohne Gebühren Geld abheben. (bpf, 24.7.2018)