Bei der Firma Cointed ist es am Dienstag am Wiener Standort zu einer weiteren Hausdurchsuchung gekommen.

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Wien – Bei dem heimischen Krypto-Dienstleister Cointed überschlagen sich die Ereignisse. Am Wiener Standort hat es am Dienstag weitere Hausdurchsuchungen gegeben, wie dem STANDARD mitgeteilt wurde. Dabei wurden mehrere Festplatten beschlagnahmt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt bei Cointed wie berichtet bereits wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen schweren Betrugs, Kettenbrief- und Pyramidenspiels sowie des Verstoßes gegen die Prospektpflicht.

"Die Ermittlungen wurden nun um den Verdacht auf Veruntreuung erweitert", bestätigt die WKStA. Es gebe den Verdacht, dass Kundengelder in der Höhe von mehreren zehntausend Euro, die für den Ankauf von Kryptowährungen gedacht waren, veruntreut worden sind. In diesem Fall werde gegen unbekannte Täter ermittelt.

In den vergangenen Wochen konnten Kunden nicht mehr auf ihre Konten zugreifen. Im April gab es bereits Hausdurchsuchungen am Gründungsstandort in Kufstein.

Cointed-Chef Wolfgang Thaler hält sich laut eigenen Angaben in China auf. Dort will er – so hat er es vor wenigen Tagen in einem Video mitgeteilt – mit Investoren die drohende Insolvenz abwenden. Das dürfte nicht geglückt sein, ein Insolvenzantrag soll am Dienstag eingebracht worden sein. Die Auszahlung der Augustgehälter soll bereits problematisch sein, ist zu hören. (Bettina Pfluger, 25.7.2018)