Die Käsekrainer ist eine Brühwurst, meistens landet sie aber auf dem Grill.

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Wien – Die Käsekrainer ist den Österreichern gar nicht wurscht, zählt sie doch zum beliebtesten Grillgut, das in einen Schweinedarm gezwängt wird. Für den Verein für Konsumenteninformation (VKI) war das Grund genug, um 28 Produkte zu testen. Geprüft wurden Zutaten, Geschmack und allfällige Keimbelastung.

28 verpackte Käsekrainer, darunter sechs aus Putenfleisch, wurden im März eingekauft und untersucht. Die Testsieger: die Puten-Käsekrainer von Hütthaler (Hofer), die klassischen Käsekrainer von Holzbauer (Interspar) und die Bio-Mini-Würstel von Ein gutes Stück Heimat (Lidl).

Verbesserungsbedarf wegen erhöhter Keimzahlen konstatierten die Prüfer bei den Puten-Minikäsekrainern von Hubers, der Mangalitza-Käsekrainer von Windisch und der Käsekrainer von Hofmann. Komplett abgestürzt ist die Clever-Käsekrainer von Merkur und Billa, die als "nicht zufriedenstellend" bewertet wurde. Laut VKI war sie wegen krankmachender Keime nicht mehr genusstauglich und hätte nicht mehr verkauft werden dürfen. Vom Lebensmittelskonzern Rewe heißt es dazu: "Aktuell befindet sich der Artikel für die jährliche mikrobiologische und sensorische Untersuchung wieder in einem akkreditierten Labor. Sollten hier auch nur die geringsten Abweichungen auftreten, werden wir natürlich umgehend reagieren."

Emmentaler, Käse oder Schmelzkäse

Die Käsekrainer zählt zu den sogenannten Brühwürsten. Sie enthält Rind- und/oder Schweinefleisch, Speck, Salz, Gewürze und Käse. Nach dem Abfüllen werden die Würste leicht geräuchert und anschließend gebrüht und dabei auf rund 70 Grad Celsius erhitzt. Die meisten der untersuchten Käsekrainer enthielten Schweine- und Rindfleisch, einige nur Schweinefleisch. Eingefüllt wird die Wurstmasse überwiegend in Schweinedärme. Bei den Käsekrainern aus Geflügelfleisch kam ausschließlich Putenfleisch zum Einsatz. Ihre Wursthülle stammte meist vom Schaf, aber auch vom Schwein.

Beim Einkauf von Käsekrainern gibt es ein paar Dinge zu beachten: "Es ist ein heikles Produkt, das man nicht spazieren nehmen oder im Auto liegenlassen sollte. Es sollte am besten durchgehend gekühlt werden", sagt Birgit Beck, Ernährungswissenschafterin des VKI. In den vom VKI untersuchten Würsten steckte am häufigsten Emmentaler. Oft fand sich in den Zutatenlisten aber lediglich das Wort Käse ohne weitere Spezifizierung. "Da kann der Kunde dann nur raten, worum genau es sich handelt. Bei der Transgourmet Economy und F. Krainer kommt überhaupt nur eine Schmelzkäsezubereitung in die Wurst – nicht unbedingt das, was man sich von einer Käsekrainer erwarten würde. Weil es hier vom Gesetzgeber aber keine Vorschriften gibt, ist das trotzdem zulässig", kritisieren die Tester.

Kalorienbomben und leichte Pute

Einige Produkte enthielten Pökelsalz. Darauf zu achten sei deshalb wichtig, "weil man gepökelte Sachen nicht allzu oft essen sollte", meint Beck. Dass Käsekrainer an sich nicht gerade Schlankmacher sind, ist bekannt. Im Test hatten die Würste einen Nährwert von 174 bis 388 Kilokalorien pro 100 Gramm. "Wer Energie und Fett sparen will, greift besser zu Pute", erklärt Beck. Diese haben im Schnitt 100 Kilokalorien pro 100 Gramm weniger als die klassischen Produkte, da sie einen Fettanteil von nur 14 Prozent aufweisen. (red, 27.7.2018)