Rom – Italien geht einem Medienbericht zufolge verschärft gegen private Seenotretter vor. Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Trapani habe Ermittlungen gegen mehr als 20 Helfer wegen des Verdachts der Unterstützung illegaler Migration nach Italien aufgenommen, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Betroffen sind demnach Mitglieder der Organisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Save the Children". Zehn der Beschuldigten hätten zur Besatzung des Rettungsschiffes "Iuventa" des Berliner Vereins "Jugend rettet" gehört, hieß es weiter. Die "Iuventa" war bereits im vergangenen Sommer von italienischen Behörden beschlagnahmt worden. Zuvor hatte das Schiff bei Hilfseinsätzen im Mittelmeer Flüchtlinge aufgenommen. Die Ermittler in Trapani verdächtigen die Retter laut "Spiegel", mit libyschen Schleppern zusammengearbeitet zu haben.

Die neue italienische Regierung wehrt sich seit Wochen gegen die Aufnahme geretteter Flüchtlinge. So untersagte Lega-Innenminister Matteo Salvini zunächst Schiffen von Nichtregierungsorganisationen mit Flüchtlingen sowie auch Schiffen internationaler Missionen das Einlaufen in italienische Häfen. Zuletzt drohte Rom, diese auch für die EU-Marinemission "Sophia" sperren zu wollen. (APA/AFP, 28. 07. 2018)