Die Masche zieht, seit es Geld gibt: Jemand sammelt Geld ein und vermehrt es durch geschicktes Hantieren rasend schnell. Quer durch die Geschichte häufen sich Betrugsfälle dieser Machart. Ein weitreichender – und namensgebender – Betrüger war Charles Ponzi. Dem italienischen US-Einwanderer war es in den 1920er-Jahren gelungen, binnen sechs Monaten fünfzehn Millionen Dollar einzusammeln. Anlegern versprach er Gewinne von 50 Prozent in nur 45 Tagen oder eine Verdoppelung ihres Einsatzes in 90 Tagen. Der Betrug flog auf, der Name blieb. Seither werden Systeme dieser Art "Ponzi-Scheme" genannt.

Geblieben ist auch die Hoffnung auf das schnelle Geld. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass Menschen noch immer auf diese Masche hereinfallen und bereitwillig ihr Geld jenen andienen, die ihnen die Illusion aufschwatzen, selbiges in Windeseile vermehren zu können.

Spielt sich das noch dazu mit einer Kryptowährung ab, ist die Versuchung offenbar noch größer. Denn dem Krypto-Hype wohnt auch etwas Mystisches inne. Mag sein, dass es Glück bringt. Doch hier heißt es: Stopp. Durchatmen. Fakten prüfen. Auch Geld kann nicht beliebig vermehrt werden (außer vielleicht im Kasino und nur mit viel Glück). Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es auch. Das Geld ist so gut wie immer verloren und diese Erkenntnis dann bitter erkauft. Das geht mit Sicherheit billiger. (Bettina Pfluger, 29.7.2018)