Hun Sen bei der Stimmabgabe.

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Phnom Penh – In Kambodscha kann Dauerministerpräsident Hun Sen nach einer äußerst umstrittenen Parlamentswahl weiterregieren. Nach Angaben der Wahlkommission gewann die regierende Volkspartei CCP die Wahl am Sonntag klar. Nach ersten inoffiziellen Ergebnissen vom Abend kann sie sogar mit mehr als 80 Prozent rechnen. Der Sprecher der Wahlkommission, Hang Puthea, sagte: "Die CCP ist der Gewinner."

Auch die Partei selbst erklärte sich am Abend zum Gewinner. Man habe schätzungsweise 100 der 125 Sitze im Parlament errungen, sagte ein Parteisprecher. "Das ist ein riesiger Sieg für uns."

Der Triumph der Partei Hun Sens, der seit 33 Jahren im Amt ist, galt als ausgemacht. Die größte Oppositionspartei stand nicht zur Wahl. Hun Sen hatte die Nationale Rettungspartei Kambodschas (CNRP) 2017 wegen des Vorwurfs, einen Umsturz zu planen, auflösen lassen. Die CNRP sei Teil einer Verschwörung zusammen mit den USA und internationalen Organisationen gewesen, hieß es. Oppositionspolitiker wurden ermordet, sitzen wegen angeblichen Hochverrats im Gefängnis oder flüchteten ins Exil. Aus dem Ausland bezeichnete die CNRP die Wahl als "Farce".

Die USA und die EU sahen die Wahl als nicht rechtmäßig an und lehnten es ab, Wahlbeobachter zu entsenden. (APA, dpa, 29.7.2018)