Frankfurt am Main – Die Deutsche Bank hat einen "großen Teil" ihres Clearings von auf Euro lautenden Wertpapiergeschäften von London nach Frankfurt geholt. Ein Sprecher von Deutschlands größtem Geldhaus bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der "Financial Times". Mit der Umstellung seien allerdings keine Jobverlagerungen von der Themse an den Main verbunden, sagte er.

In welchem Umfang die Bank das Geschäft verlagert hat, wollte er nicht konkret sagen. Die "FT" hatte berichtet, es sei fast die Hälfte.

Deutsche Börse profitiert

Die Entscheidung der Deutschen Bank, künftig mehr Geschäft in Frankfurt abzuwickeln, spielt der Deutschen Börse in die Hände. Sie bemüht sich derzeit, im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU derartige Geschäfte nach Frankfurt zu ziehen.

Wichtigster Akteur in diesem Bereich ist LCH Clearnet, eine Tochter der Londoner Börse LSE. Bei der Deutschen Börse betreibt die Derivate-Tochter Eurex dieses Geschäft, ihr Marktanteil ist zwar zuletzt gestiegen, liegt mit aktuell 8 Prozent aber immer noch weit unter dem von LCH.

Unter Clearing versteht man die Abrechnung und Abwicklung von Wertpapiergeschäften. Es steht damit zwischen dem Handel selbst und der sogenannten Verwahrung (Settlement). (APA/Reuters, 30.7.2018)