Jener 20-jähriger Russe, der einen 17-Jährigen in Tirol mit der Veröffentlichung von Video-Aufnahmen im Internet erpresst haben soll, ist erneut festgenommen worden. Dies teilte die Polizei am Montag mit. Der Mann war bereits am 16. Juli zunächst verhaftet, schließlich aber auf freiem Fuß angezeigt worden. Die erneute Festnahme erfolgte nun wegen des Versuchs der Nötigung zur Falschaussage.

Nach Angaben der Exekutive soll ein weiterer 17-Jähriger den Russen angezeigt haben. Demnach sei er unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe seines Mobiltelefons samt Entsperrungscode und anschließend zur Zahlung eines dreistelligen Geldbetrages zum Auslösen des Telefons genötigt worden. Nach der Erstattung der Anzeige versuchte der 20-Jährige einen der beiden Jugendlichen durch Drohung mit Gewalt zu einer Falschaussage bei der Polizei zu nötigen, um dadurch entlastet zu werden.

Wollte Falschaussage prüfen

In der Nacht auf Sonntag erschien der Tatverdächtige dann in Begleitung von drei weiteren Personen bei einem der Jugendlichen zu Hause, um sich die geforderte Falschaussage anzusehen. Noch vor dem Betreten der Wohnung bemerkte der 17-Jährige den Russen, sperrte sich in der Toilette ein und verständigte die Polizei. Die Beamten nahmen den 20-Jährigen schließlich fest. Der 20-Jährige wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Innsbrucker Justizanstalt eingeliefert. Inzwischen wurde die Untersuchungshaft über ihn verhängt.

Ein Begleiter, ein 21-jähriger Landsmann, wurde nach der Einvernahme auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen zu den zwei weiteren Begleitern waren noch im Gange.

Dem 20-Jährigen wird vorgeworfen, im Zeitraum vom 3. bis zum 29. Juli die zwei 17-Jährigen erpresst und zum Suchtmittelverkauf genötigt zu haben. Nähere Angaben wollte die Ermittler am Montag nicht machen. Einer der Jugendlichen war er gezwungen worden, sich nackt am Innufer auszuziehen. Dieser Vorgang wurde gefilmt und mit der Veröffentlichung des Videos im Internet gedroht, sollte nicht ein niederer dreistelliger Eurobetrag übergeben werden. (APA, 30.7.2018)