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Eines der Ziele der QAnon-Kampagne: US-Schauspieler Tom Hanks.

Foto: Reuters/McKay

QAnon ist eine Verschwörungstheorie, die aktuell im Netz die Runde macht und immer mehr Anhänger gewinnt. Ausgang der abstrusen Thesen ist das Image-Board 4Chan. Dort postete ein User, der sich selbst "Q" nennt, im Oktober 2017, dass er ein Insider der US-Regierung ist und etliche Geheimnisse kennt. Seither hat er sich immer wieder mit kryptischen Postings auf 4Chan und 8Chan zu Wort gemeldet – eine eigens eingefundene Community versucht seine teils rätselhaften Einträge zu dechiffrieren.

Roseanne Barr veröffentlichte ebenso die abstrusen Theorien.
Foto: Screenshot/WebStandard

Etliche Pädophilenringe

Generell sind die Postings allesamt pro Trump, aber insgesamt sehr meinungselastisch. Laut "New York Magazine" und "Daily Beast" sind die Einträge eine verwirrende Mischung aus mehreren Verschwörungstheorien, die aber allesamt von einigen konservativen Promis befeuert werden. US-Schauspielerin Roseanne Barr veröffentlichte über ihren Twitter-Account gar die verwirrenden Theorien. Dabei ging es um die Existenz etlicher Pädophilenringe, bei denen auch Hollywood eine Rolle spielen soll.

Leute nicht "naiver" als andere

Curt Schilling, ein ehemaliger Baseballprofi, ist auch ein großer QAnon-Verfechter. Er betreibt mittlerweile einen Podcast für "Breitbart". Dass die Verschwörungstheorie ein neues Massenphänomen ist, schlägt Joseph Uscinski, Professor der Miami-Universität, gegenüber dem "Guardian" aber aus. Nur "ganz wenige Menschen" sollen demnach den Theorien vertrauen. Dabei soll es sich primär um Trump-Unterstützer handeln. Uscinski warnt aber gleichermaßen davor, diese Leute als "naiver" als andere einzustufen.

QAnon-Anhänger suchten in einer Wüste in Arizona nach Sexcamps.
Alicia Powe

Die Gefahr von QAnon & Co

Trotzdem sollte QAnon nicht als ungefährlich eingestuft werden. Nachdem dieser die Nachricht verbreitete, dass sich in der Wüste in Arizona "Kinder-Sex-Camps" befinden, zogen etliche Anhänger los, um diese aufzuspüren. Bisher aber ohne Erfolg. "Pizzagate", eine andere Verschwörungstheorie aus dem Jahr 2016, führte dazu, dass ein Pizzarestaurant in Washington, D.C., regelmäßig bedroht und von Männern mit Waffen aufgesucht wurde. Auch hier hatte sich im Netz die Theorie verbreitet, dass in dem Lokal ein Pädophilenring betrieben wird, an dem sogar Hillary Clinton beteiligt sein soll.

Diese Videos wurden auf Youtube massiv verbreitet.

Tom Hanks im Kreuzfeuer

Mittlerweile ist auch US-Schauspieler Tom Hanks ins Kreuzfeuer von QAnon geraten. Er soll laut abstrusen Verschwörungstheorien, die vorrangig auf Youtube verbreitet werden, einen Sexsklaven halten und ebenso an einem großangelegten Pädophilenring beteiligt sein. Auch hier hatte QAnon seine Finger im Spiel. (red, 31.7.2018)