Abstractism brachte gefährliche Beifracht mit.

Foto: Abstractiism

Ein Spiel namens Abstractism hat für heftige Kritik an Valve und dem Umgang des Unternehmens mit seiner Spielevertriebsplattform Steam gesorgt. So ist etwa ein Game namens "Abstractism" im Shop gelandet, (hier noch via Web Archive abrufbar) der sich als "trivialer Plattformer" ausgibt. In Wahrheit ist das Spiel – in negativer Hinsicht – jedoch viel mehr, dokumentiert Eurogamer.

"Abstractism" präsentierte sich als simpler Plattformer mit atmosphärischem Soundtrack.
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Das Game ist seit Mitte März im Angebot verfügbar. Seitdem meldeten jedoch mehrere Käufer bedenkliche Vorgänge. Bei Ihnen sprang der Virenscanner an und meldete einen Trojaner in Form einer "steam.exe"-Datei, die mit dem tatsächlichen Steam-Client aber nichts zu tun hatte.

Malware installiert Krypto-Miner

Der Youtuber SidAlpha ging der Angelegenheit auf den Grund. Er stellte fest, dass das Spiel Malware mitbrachte, die Krypto-Mining-Software herunterlädt und installiert. Die PCs der Spieler werden also für sogenanntes "Cryptojacking" missbraucht und schürfen somit ohne dem Einverständnis der Nutzer nach digitalem Geld, was auch die Performance des Rechners massiv beeinträchtigen kann.

Die Entwickler von Astractism gestanden in einem mittlerweile gelöschten Kommentar, dass sie Monero minen würden, nur um im Absatz darunter das Schürfen jeglicher Kryptowährungen dezidiert zu verneinen. Den Anstieg der GPU- und CPU-Beanspruchung schob man auf hohe Grafikeinstellungen. Angesichts des extrem simplen Grafikstils des Games ergibt diese Aussage aber keinen Sinn.

SidAlpha dokumentiert die gefährlichen Mitbringsel des Games.
SidAlpha

Dem nicht genug, so versucht man auch, die Spieler dazu zu animieren, Abstractism möglichst lange laufen zu lassen, indem sie von Zeit zu Zeit digitale Items ausschütten. Dabei versucht man die Nutzer offenbar glauben zu lassen, dass es sich dabei mitunter um Ingame-Items für "Team Fortress 2" handelt, die auf Steam für beträchtliche reale Beträge verkauft werden.

Kritik an Valve wegen mangelnder Kontrollen

Nutzer fragen sich nun, wie Abstractism überhaupt jemals für den Steam-Store freigeschalten werden konnte. Denn die Malware war schlecht versteckt und auch die Fake-Team Fortress-Gegenstände wurden nicht gerade geheim gehalten.

Im Juni hat Steam-Betreiber Valve angekündigt, die Regeln für Spiele im eigenen Store drastisch zu lockern. Lediglich illegale Inhalte und "Trolling" soll verboten bleiben. Für alles andere stellt man im Prinzip einen Freifahrtschein aus. Man wolle den Spielern nicht vorschreiben, was sie spielen dürfen und gleichzeitig auch nicht die Verantwortung der Entwickler übernehmen, erklärte man den Schritt.

Doch selbst die grundlegenden Kontrollen haben in diesem Fall versagt. Im Nachhinein hat man nun reagiert. Abstractism wurde gelöscht und der Entwickler von der Steam-Plattform ausgeschlossen. (red, 01.08.2018)