Spotify prüft, was der "Infowars"-Podcast auf ihrem Portal zu suchen hat.

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Spotify ist wegen des umstrittenen Podcasts eines Verschwörungstheoretikers in die Kritik geraten. Nutzer des Streamingangebots können seit einigen Tagen über die App die Show "Infowars" des rechtspopulistischen US-Journalisten Alex Jones abrufen. Jones hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, die US-Regierung sei an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen.

Amoklauf nur inszeniert

Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden oder dass der Klimawandel ein Mythos sei. Erste Nutzer hatten sich bei Spotify direkt beschwert und auch über die Sozialen Netzwerkewar Protest laut geworden.

"Wirklich, Spotify?"

"Wirklich, @Spotify?", schrieb die Konsumentenschutzinitiative "Sleeping Giants" auf Twitter. "Alex Jones ist verantwortlich für die Schikane von Eltern von Sandy-Hook-Kindern sowie von Opfern des Attentats in Las Vegas und hat gedroht, den Special Counsel (Sonderermittler Robert Mueller, Anm.) zu töten. Und jetzt bietet ihr seinen Podcast an??"

Spotify prüft

Spotify erklärte, es werde derzeit werde geprüft, ob und inwieweit die Inhalte die Richtlinien des Streamingdiensts verletzen. Dann werde entschieden, ob das Angebot ganz oder in Teilen gelöscht werde, sagte ein Sprecher.

Youtube griff durch

Erst vor einigen Tagen hatte die Videoplattform YouTube vier "Infowars"-Videos wegen Hassrede und der Gefährdung von Kindern gesperrt. Der YouTube-Kanal von Jones hat mehr als 2,4 Millionen Abonnenten. Zuvor hatte bereits Facebook Jones zeitweise von seiner Plattform verbannt und einige Videos von ihm gelöscht. (APA, 31.07.2018)