Taugen Zalan und Zadar als Polizeipferdchen? Wir wissen es noch nicht, wir haben sie aber einmal. Viktor Orbán hat der Republik die Rappen dankend dafür geschenkt, dass sie "mit Blick auf die sicherheitspolitische Lage in Europa einen berittenen Dienst einrichtet". Danke auch von unserer Seite.

Allerdings wird die Welt nicht untergehen, sollten die zwei nicht für den Polizeidienst passen. Wir können die Pferdchen weiterschenken, Orbán muss ja nichts davon erfahren.

Dem Staatsoberhaupt der Vereinigten Arabischen Emirate haben Bundeskanzler und Wirtschaftsministerin im April bei einem Arbeitsbesuch ja auch einen Lipizzaner aus der Hofreitschule geschenkt. Mitbringsel braucht man immer wieder, mit den Rappen hätte man zwei Pferde auf einen Streich: Kostet uns nix und bereitet Hippophilen Freude.

Wobei: Der Lipizzaner und sein Transport nach Abu Dhabi haben das Kanzleramt auch nichts gekostet, erschließt sich aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung. Berappt hat das eine Internationalisierungsoffensive von Wirtschaftsministerium und -kammer.

Die Frage, ob künftig bei allen Arbeitsbesuchen im Ausland Lipizzaner verschenkt würden, hat der Kanzler übrigens verneint. Art und Wert der Gastgeschenke würden der Courtoisie (feines, ritterliches Benehmen; das gibt es noch!) entsprechend festgelegt. Na, da werden wir für die ungarischen Rappen doch auch wen finden? (Renate Graber, 31.7.2018)