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Facebook selbst ist ins Trudeln geraten, Tochterfirmen wie Whatsapp sollen nun für das weitere Wachstum bei Nutzerzahlen und Umsätzen bürgen.

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Stolze 22 Milliarden hat sich Facebook 2014 die Übernahme des weltweit beliebtesten Messengers Whatsapp kosten lassen. Der Zukauf soll sich freilich rentieren. Während der Zulauf zu Facebook selbst nicht zuletzt infolge des Cambridge Analytica-Skandals und anderer Entwicklungen abnimmt und das Unternehmen erst kürzlich einen drastischen Absturz seines Börsenwertes hinnehmen musste, soll nun das Kommunikationstool Geld in die Kassen spülen, berichtet das Wall Street Journal.

Vorbild Instagram

Den Weg dazu hat man jetzt vorgezeichnet. Wie die Mutterfirma wird Whatsapp auf Werbung setzen. Im kommenden Jahr sollen erste Anzeigen in Statusnachrichten von Nutzern auftauchen. Das Feature ist Whatsapps Pendant zu Snapchat oder den "Stories" von Instagram.

Instagram ist auch das Vorbild für diesen Schritt, dort soll die Monetarisierung über Werbung gut funktionieren. Mit einer Basis von mittlerweile 1,5 Milliarden Usern, die täglich etwa 60 Milliarden Nachrichten verschicken, hat man sich Whatsapp großes Monetarisierungspotenzial geschaffen.

Möglich wurde dieser Schritt aber erst durch den Abgang von Jan Koum und Brian Acton, die Whatsapp einst 2009 ins Leben gerufen hatten. Diese hatten stets ein Bezahlmodell favorisiert und sich gegen Werbung ausgesprochen. Im Juni verließen sie nun das von ihnen gegründete Unternehmen.

Zukunftsfeld Business-Kommunikation

Eine andere Route zu Geld für Whatsapp könnte auch geschäftliche Kommunikation sein. Ob Es ist aber unklar, ob das funktionieren wird, denn bislang besteht nur ein Bruchteil des Austausches auf der Plattform aus Gesprächen zwischen Kunden und Unternehmen. Facebook selbst forciert diese Richtung stark mit dem eigenen Messenger und ermöglicht die einfache Einrichtung von Bots, die Nutzer etwa häufig gestellte Fragen beantworten können.

Mit Werbung will Whatsapp seine User künftig darauf aufmerksam machen, dass sie Unternehmen auch über den Messenger kontaktieren können, statt anzurufen. Firmen zahlen an das Unternehmen rund einen bis sieben Eurocent, abhängig vom jeweiligen Land. Etwa 100 Firmen, darunter Uber, haben das Business-Messaging bisher getestet. (red, 02.08.2018)