Washington – Der Iran bereitet nach Einschätzung von US-Militärvertretern ein größeres Militärmanöver im Golf vor. Es seien vermehrte Aktivitäten der Islamischen Republik unter anderem in der Straße von Hormuz zu verzeichnen, erklärte das zuständige Kommando der US-Streitkräfte am Mittwoch.

"Wir beobachten das genau und arbeiten weiterhin mit unseren Partnern zusammen, um freie Schifffahrt und einen freien Handel auf internationalen Wasserstraßen sicherzustellen", sagte Marine-Kapitän Bill Urban, Sprecher des Zentralkommandos, das für die US-Streitkräfte im Nahen Osten zuständig ist. Nähere Details nannte Urban nicht.

Mehr als hundert Schiffe

US-Vertreter, die nicht genannt werden wollten, sagten, die iranischen Revolutionsgarten bereiteten mehr als 100 Schiffe für Übungen vor. Auch Bodentruppen könnten beteiligt sein. Die Übung könne in den kommenden 48 Stunden beginnen, der Zeitpunkt sei jedoch unklar. Mit dem Zeitplan könnte die Führung des Iran eine Botschaft an die US-Regierung senden, die zuletzt den politischen und wirtschaftlichen Druck erhöht hat.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten damit gedroht, die für den Ölexport wichtige Straße von Hormuz zu blockieren. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, sich aus dem Atomabkommen zurückzuziehen, hat im Iran scharfe Kritik ausgelöst. Schon jetzt steigt der Druck auf die iranische Wirtschaft wegen des härteren Kurses der US-Wirtschaft. Die Währung des Landes gibt nach. Am Dienstag gingen wegen der deswegen anziehenden Inflation Hunderte Menschen in Städten wie Isfahan, Karaj, Shiraz und Ahvaz auf die Straßen. (APA/Reuters, 2.8.2018)