33 "140"-Tafeln plus Zusatzschildern sowie acht "140 Ende"-Tafeln wurden für die Teststrecke besorgt.

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Wien – Den am Dienstag gestarteten Pilotversuch Tempo 140 auf zwei Teilstrecken der Westautobahn lässt sich die Bundesregierung rund 311.000 Euro kosten. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Verkehrsressorts hervor, die dem STANDARD vorliegt.

Den Großteil machen mit rund 250.000 Euro Begleitmaßnahmen aus, sprich etwa die Vorher-nachher-Messungen von Lärm, Luftgüte, Durchschnittsgeschwindigkeit und Unfallzahlen, die später darüber entscheiden sollen, ob die höhere Geschwindigkeitsgrenze erhalten bleiben soll. 33.414 Euro werden für zwei Inserate gelistet.

Die Kosten für die Kundmachung belaufen sich auf 28.000 Euro. Im Detail sind das 33 Tafeln mit der Aufschrift "140 km/h" inklusive jeweils zweier Zusatztafeln mit Uhrzeit und Längenangabe sowie acht "140 km/h Ende"-Tafeln. Für den grünen Bundesrat aus Oberösterreich, David Stögmüller, der die Anfrage an Minister Norbert Hofer (FPÖ) gestellt hat, sind das "immense Kosten" für einen Probebetrieb. Dass die Schilder mit 28.000 Euro zu Buche schlagen, sei "Wahnsinn", sagt er dem STANDARD.

Beantwortung per Twitter

Überrascht war Stögmüller zudem über die detaillierte Beantwortung der Anfrage. In einer ersten Version vom 23. Juli erhielt er wenige Informationen – so hieß es etwa auf die Frage nach den Kosten: "Mit Ausnahme der wissenschaftlichen Begleituntersuchung werden keine Kosten anfallen. Die Beamten behandeln dieses Thema im Rahmen ihrer normalen Tätigkeit. Die nur für dieses Projekt geleisteten Stunden lassen sich nicht speziell herausrechnen." Und: "Es gibt weder Inserate noch Werbeeinschaltungen."

Nachdem der Grüne seinen Ärger über die Beantwortung twitterte und im Zuge dessen schrieb, dass der Verkehrsminister laut Anfragebeantwortung "gar nix von einer Teststrecke von 140 km/h" in Oberösterreich wisse, reagierte Hofer ebenfalls über den Kurznachrichtendienst und versprach eine rasche und ausführliche Beantwortung.

Die Erstversion sei schlicht zu spät abgeschickt worden. Am Donnerstag folgte die neue Version inklusive detaillierter Kostenaufstellung. (Oona Kroisleitner, 2.8.2018)