"Sommerliebe" mti Silvia.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Ihr großes Glück fand Silvia vor sechs Jahren in Osttirol. Wie der Blitz habe es sie getroffen, als sie vor ihr stand: eine Harfe. Silvia ist "also gerade 70, also etwas mehr natürlich", wie sie am Mittwochabend in der Serie Sommerliebe, die an den Wochentagen auf ORF 2 am Ende von Wien heute läuft, sagt.

Die Sendung, in der sich Partnersuchende aus Wien vorstellen, will ein bisschen wie Elizabeth T. Spiras Liebesg’schichten & Heiratssachen sein, ist aber verglichen mit Spiras liebe vollen Porträts doch eher etwas wie televisionäres Speeddating. Gerade mal zwei Minuten und 21 Sekunden (inklusive Intro und Abspann) haben die bindungswilligen Kandidaten und Kandidatinnen Zeit, um sich vorzustellen. Silvia hatte schon vor der Harfe eine große Liebe. Sie ist "Musikerwitwe und ehemalige Sozialpädagogin", wie es aus dem Off heißt. Nur mit der Harfe zu leben, das finde sie aber doch gewöhnungsbedürftig. Sie reist gerne, will demnächst wieder nach Südamerika, und braucht dafür einen (Reise-)Gefährten. Viel mehr weiß man am Ende der Sendung auch nicht über Silvia. Man sieht noch, dass sie außerhalb von Wien in einem saftig grünen Garten sitzt und auf ihrer Harfe klimpert. Allein. Und da Musiker "sehr gesellig sind", wie sie weiß, ist das nicht gut.

Wem dieses Format für Eilige zu kurz vorkommt, um ernsthaftes Interesse zu entwickeln – und sich etwa unter dem Kennwort Silvia beim ORF zu melden –, den belehrt die Wissenschaft eines Besseren. Eine großangelegte US-Studie kam schon vor acht Jahren zu dem Schluss: Zum Verlieben reicht bereits ein Fünftel einer Sekunde. Die Beziehung kann ja trotzdem ein paar Wochen halten. Bis zum Herbst mindestens. (Colette M. Schmidt, 2.8.2018)