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Niki Lauda beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone.

Foto: AP/Luca Bruno

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Nikolaus "Niki" Lauda (rechts) mit seinem Erzrivalen James Hunt während seiner aktiven Rennfahrerkarriere.

Foto: AP / Nuck Ut

Wien – Österreichs Motorsport-Ikone und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda befindet sich in einem kritischen Gesundheitszustand. Der 69-jährige Wiener musste sich wegen einer schweren Lungenerkrankung am Donnerstag im AKH Wien einer Lungentransplantation unterziehen. Das gab das Krankenhaus am Abend bekannt.

Grundsätzlich handelt es sich bei Lungentransplantationen um komplizierte Eingriffe. Der Eingriff sei von Walter Klepetko, dem Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, und Konrad Hötzenecker aber erfolgreich durchgeführt worden.

Zuversicht der Ärzte

Operateur Klepetko hat sich bezüglich der Genesung von Lauda am Donnerstagabend nach der erfolgreichen Lungentransplantation zuversichtlich gezeigt. "Es ist momentan alles in einem sehr guten Verlauf, und wir sind sehr zufrieden", erklärte er der ORF-Sendung "ZiB 2".

Ein junger Patient würde das Krankenhaus laut Klepetko nach einem derartigen Eingriff mitunter bereits nach zwei oder drei Wochen wieder verlassen können. "Bei älteren Patienten dauert es schon länger", erklärte der Chirurg. Am AKH werden laut ORF-Angaben jährlich rund 120 derartige Operationen durchgeführt. In einer früheren Stellungnahme erklärte das AKH: "Wir bitten um Verständnis, dass die Familie keine öffentlichen Statements abgeben wird, und ersuchen, die Privatsphäre von Familie Lauda zu wahren."

Urlaub abgebrochen

Lauda befindet sich seit mehr als einer Woche im Spital. Wegen einer Erkrankung hatte er den Familienurlaub auf Ibiza abgebrochen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Weltmeisterteams Mercedes war auch nicht bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim (22. Juli) und Ungarn (29. Juli).

Laut der Tageszeitung "Österreich" hatte Lauda in Ibiza eine Sommergrippe erwischt, die er anfangs offensichtlich unterschätzt hatte. Als sich die Symptome verschlimmerten, soll der Miteigentümer und Geschäftsführer der Fluglinie Laudamotion im Privatjet nach Wien geflogen sein, um sich dort behandeln zu lassen.

Zustand verschlimmert

Lauda verbrachte wegen des aggressiven Virus laut übereinstimmenden Medienangaben bereits einige Tage auf der Intensivstation, ehe er wieder auf die normale Station verlegt wurde. Am Donnerstag hätte sich der Zustand des dreifachen Formel-1-Weltmeisters aber wieder verschlimmert, berichtete "Österreich".

Weltweite Berühmtheit hatte Lauda nicht nur durch seine drei WM-Titel (1975, 1977 und 1984) erlangt, sondern auch durch seinen Feuerunfall am 1. August 1976 auf dem Nürburgring. Lauda hatte auf der Nordschleife die Kontrolle über seinen Ferrari verloren und war in eine Felswand gekracht, es dauerte endlose 55 Sekunden, ehe der begnadete Rennfahrer aus dem Wrack gezogen werden konnte.

Horrorcrash am Nürburgring

Später sprach Lauda von "meinem Barbecue", wenn er von dem Horrorunfall redete, der sein Gesicht zeichnete. Als ob nichts gewesen wäre, hätte er nach der Flammenhölle fast noch seinen WM-Titel aus der Vorsaison erfolgreich verteidigt.

Beim letzten Saisonrennen in Fuji aber steuerte er seinen Ferrari im monsunartigen Regen freiwillig an die Box und überließ seinem britischen Kontrahenten James Hunt den Titel. "Ich wollte mich nicht ein zweites Mal umbringen", sagte er später. Die Geschichte wurde von Hollywood in dem Streifen "Rush" verfilmt.

Als Spätfolge des Unfalles vom Nürburgring war aber nicht nur Laudas Lunge nur eingeschränkt funktionstüchtig, er musste sich in der Vergangenheit auch bereits zwei Nierentransplantationen unterziehen. Eine spendete ihm 1997 sein Bruder Florian, eine weitere 2005 seine spätere Ehefrau Birgit. Mit dieser ist Lauda in zweiter Ehe verheiratet und hat achtjährige Zwillinge – Max und Mia. Dazu kommen mit Lukas (39) und Mathias (37) zwei weitere erwachsene Söhne aus seiner ersten Ehe mit Marlene. (APA, sid 2.8.2018)