Eine neue Generation von US-Raumschiffen soll an den Start gehen: links der Crew Dragon von SpaceX, rechts der Boeing CST-100 Starliner.
Illustration: NASA

Washington – Seit der Einstellung des Space-Shuttle-Programms 2011 kommen US-amerikanische Astronauten nur noch mit russischer Hilfe ins All. Die Internationale Weltraumstation ISS wurde und wird zwar mit verschiedenen Typen von Raumtransportern angeflogen – aktuell Dragon und Cygnus, beide von US-Unternehmen. Diese sind allerdings alle unbemannt. Der Transport von Menschen zur ISS muss sich ganz auf die russische Sojus-Technologie stützen: angesichts der Spannungen zwischen den USA und Russland eine recht unbefriedigende Situation für die Nasa.

Nach mehreren Ankündigungen, dass sich dies in Bälde wieder ändern werde, soll es nun 2019 so weit sein. Die Entwicklung US-amerikanischer Raumschiffe nähere sich dem Ziel, wieder Menschen ins All bringen zu können, teilte die Nasa mit. Die neuen Raumschiffe von SpaceX und Boeing sollen bis zu vier Astronauten transportieren können. Seit 2014 arbeitet die Weltraumbehörde für dieses Ziel mit Privatunternehmen zusammen, um einen eigenen Zugang zur Internationalen Raumstation ISS zu haben und mögliche andere Ziele in erdnahen Orbits zu erreichen.

Die Raumfahrtbehörde kündigte Testflüge in Zusammenarbeit mit ihren Partnern an, einen genauen Zeitplan gibt es aber noch nicht. Boeing spricht von einem letzten unbemannten Testflug rund um den Jahreswechsel, der erste bemannte Flug werde wohl frühestens Mitte nächsten Jahres möglich sein. SpaceX ist eifriger und hofft auf einen unbemannten Test im November, woraufhin bereits im April 2019 zwei Astronauten zur ISS gebracht werden könnten.

Die Crews

Im Rahmen einer Zeremonie im Johnson Space Center stellte Nasa-Chef Jim Bridenstine Freitag Abend unter einigem patriotischen Pomp die Astronauten vor, die als erste am "Commercial Crew Program" teilnehmen werden. Neun sind es insgesamt, eine bunte Mischung aus arrivierten Astronauten und Weltraum-Debütanten.

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Foto: AP Photo/David J. Phillip

Michael Hopkins, Sunita Williams, Douglas Hurley, Eric Boe, Christopher Ferguson und Robert Behnken haben bereits Weltraumerfahrung. Für den Physiker Josh Cassada und die beiden Piloten Nicole Aunapu Mann und Victor Glover wird es der erste Flug ins All sein. (red, 3. 8. 2018)