Die Wiener Linien haben eine neue Sujetreihe, in der sie die Kunden zur mehr Rücksicht ermahnen. Durch den Verzicht auf vermeintlich stark riechende Speisen, laute Musik und Sprayen soll das Miteinander in den öffentlichen Verkehrsmitteln "schöner" werden. Umgesetzt wurde die Kampagne von "Wien Nord Werbeagentur".

Auf den Plakaten sind Schafe zu sehen. Weiße, die sich ordentlich verhalten, und ein sprichwörtliches schwarzes Schaf. Unter einem schwarzen Schaf wird im übertragenen Sinne ein Individuum verstanden, das aus der Reihe tanzt, ein Außenseiter ist. Oft werden damit aber auch gesellschaftlich stigmatisierte Verhaltensweisen beschrieben. Diese Assoziation gefällt nicht allen.

Die Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat die Sujets auf ihrer Facebook-Seite geteilt und erntete dort prompt Kritik. Die Darstellung sei "blöd", "populistisch" und würde "dunkelhäutige Menschen diskriminieren". Vor allem das Sujet mit einem schwarzen Schaf Namens Rudi, das einen Döner isst, stößt auf Unverständnis.

Einen Twitter-User erinnert die Kampagne an die Plakate der Schweizerischen Volkspartei (SVP), die im Wahlkampf im Jahr 2007 auf den Kampf gegen "kriminelle Ausländer" und für "mehr Sicherheit" setzte.

(red.,3.8.2018)