Die litauischen Sicherheitsbehörden haben vor der Nutzung einer populären Taxi-App aus Russland gewarnt. Weil die Software von Yandex-Taxi möglicherweise illegal Nutzerdaten sammle und nach Russland übermittle, sollten Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes auf den Fahrdienst-Vermittler verzichten.

Diese Empfehlung sei von der Abteilung für Staatssicherheit übermittelt worden, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung von Vilnius am Freitag der Agentur BNS. Sie gelte auch für Soldaten, Journalisten, Strafverfolgungsbeamte und für Personen, die oft nach Russland und Weißrussland reisten.

Sensible Kundendaten gehen an Server in Russland

Das staatliche Zentrum für Cybersicherheit hatte zuvor mitgeteilt, dass Yandex-Taxi über verschlüsselte Kommunikationskanäle regelmäßig sensible Kundendaten an Server in Russland übermittle. Dies habe eine Analyse ergeben, teilte das litauische Verteidigungsministerium mit.

Ein Unternehmenssprecher räumte gegenüber dem Internetportal Delfi ein, dass Yandex Taxi manchmal Server in Russland für seine Dienste nutzte. Dies heiße aber nicht, dass die Daten von Nutzern dorthin gesendet würden. Yandex Taxi halte Daten im Einklang mit den EU-Rechtsvorschriften und den Anforderungen von Herstellern von mobilen Endgeräten vor, sagte der Sprecher.

Seit einer Woche im Einsatz

Der russische Internetkonzern Yandex bietet seinen Fahrdienst und die zugehörige App seit rund einer Woche in der litauischen Hauptstadt Vilnius an. Dort sind litauischen Medien zufolge 300 Fahrzeuge für die in Amsterdam registrierte Betreiberfirma Yandex.Taxi im Einsatz. (APA/dpa, 4.8.2018)