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Wien – Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) will sich bei Auslandsbesuchen nicht von mitreisenden Journalisten auf die Finger schauen lassen. Sie habe Abstand genommen, "riesige Journalistendelegationen" mitzunehmen, sagte Kneissl der "Presse am Sonntag". "Denn für mich hat das wenig mit Berichterstattung zu tun. Ich möchte meine Arbeit in Ruhe machen."

Schreibt Gastkommentare

"Die Moskau-Reise war mir eine Lehre", fügte die Außenministerin mit Blick auf die Visite im April, die kritisch kommentiert worden war, hinzu. Es "macht nichts", wenn nicht über ihre Besuche berichtet werde, beantwortete sie die anschließende Frage. "Ich habe angefangen, Gastkommentare zu schreiben."

Weniger Interviews wolle sie nicht geben, doch "es kommen keine interessanten Fragen", monierte sie das Interesse an Trump und der FPÖ. "Ich habe von Anfang an hundert Mal gesagt, dass ich niemanden kommentiere. Ich will operativ tätig sein", betonte Kneissl.

"Es ist so fad", sagte sie etwa auf die Frage, wie sie als Außenministerin die Verbalattacke von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky auf EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kommentiere. Zugleich verneinte sie, dass es politische Vorgaben der FPÖ gebe, die ihre Arbeit beeinflussen. Sie habe mit der FPÖ ein "gutes Arbeitsverhältnis, was Regierungspolitik anlangt". Sie sitze aber nicht in Parteigremien, betonte sie. (APA, 5.8.2018)