Bagdad – Eine deutsche Staatsbürgerin ist am Montag im Irak wegen Mitgliedschaft in der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei der Verurteilten, deren Namen das Gericht in Bagdad nur mit Nadia angab, handelt es sich um die 22-jährige Tochter der Deutsch-Marokkanerin Lamia K., die im Irak wegen IS-Mitgliedschaft zunächst zum Tode verurteilt worden war.

Das Urteil wurde später in lebenslänglich umgewandelt. Dies bedeutet im Irak in der Regel 20 Jahre Haft.

Das für Terrorismus zuständige Strafgericht in Bagdad verurteilte am Montag zudem den 58-jährigen französischen Staatsbürger Lahcen Gueboudj zu lebenslanger Haft. Auch ihm wurde vorgeworfen, sich dem IS angeschlossen zu haben.

Westliche Frauen von IS-Kämpfern

Lamia K. und ihre Tochter Nadia sollen vor einem Jahr von irakischen Soldaten in der einstigen IS-Hochburg Mossul im Nordirak festgenommen worden sein. Lamia K. wurde im Jänner vom Strafgericht in Bagdad zunächst zum Tod durch Erhängen verurteilt. Es handelte sich um das erste Todesurteil, das die irakische Justiz gegen eine europäische Frau verhängte. Im April wurde es in eine Haftstrafe umgewandelt.

Im Irak sollen sich eine Reihe von westlichen IS-Anhängern befinden, die aus dem syrischen Kampfgebiet in den Irak ausgewichen sind. Darunter befinden sich auch mehrere westliche Frauen von IS-Kämpfern. (APA/AFP/Reuters, 6.8.2018)