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Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim Besuch deutscher Truppen in Afghanistan.

Foto: Michael Kappeler/Pool via Reuters

Berlin – Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen macht sich Forderungen nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht zu eigen. Der Weg zurück in eine Wehrpflicht alten Zuschnitts wäre nach so langer Zeit sehr schwierig, daher stelle sich diese Frage für die Ministerin nicht, sagte ihr Sprecher Jens Flosdorff am Montag in Berlin.

Allgemeines Dienstjahr

Zugleich begrüße von der Leyen die Diskussion um ein allgemeines Dienstjahr als gut und wichtig. Sie lenke den Blick auf Themen, die sowohl für die Gesellschaft als auch für die Bundeswehr enorme Bedeutung hätten. "Aus Sicht der Ministerin geht es bei dieser Debatte um ein allgemeines Dienstjahr nicht um ein Wiederaufleben der alten Wehrpflicht und auch nicht um eine Diskussion, die auf ein kurzfristiges Ergebnis zielt", erklärte Flosdorff.

Auch die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer betonte, es werde keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben: "Die Widerrufung der Aussetzung der Wehrpflicht steht überhaupt nicht zur Debatte."

Modernisierung im Vordergrund

Flosdorff sagte, bei der Bundeswehr gehe es vordringlich um die Modernisierung des Materials, konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen sowie eine verlässliche Finanzausstattung. Schon heute biete die Truppe bis zu 12.500 Stellen für freiwillig Wehrdienstleistende, von denen gewöhnlich 8500 besetzt seien. Dies werde aktuell für Rekrutierung und Nachwuchsgewinnung als ausreichend angesehen.

Das Ministerium sei sich allerdings darüber im klaren, dass sich die Lage in den kommenden Jahren wegen der alternden Gesellschaft und angesichts der guten Arbeitsmarktsituation verschärfen werde. Daher müsse sich die Bundeswehr weiter um passenden Nachwuchs bemühen. (APA/Reuters, 6.8.2018)