Lukas Weißhaidinger musste um den Finaleinzug bangen, war aber am Ende "sehr glücklich".

Berlin – Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger musste bei der Leichtathletik-EM in Berlin am Dienstag gehörig um den Finaleinzug zittern. Der Oberösterreicher kam in der Qualifikation im dritten Versuch auf 62,26 m, war damit nach der ersten Gruppe Sechster und musste bangen, nach der zweiten Gruppe aus den Top 12 zu rutschen. Am Ende ist es sich knapp, aber doch ausgegangen. Weißhaidinger belegte Rang elf.

Als Qualifikationsweite waren 64 Meter vorgeschrieben, das Feld fürs Finale am Mittwoch (ab 20.20 Uhr) wurde dann aber auf zwölf Athleten aufgefüllt. Davon profitierten etliche, auch Weißhaidinger. Der 26-Jährige will im Finale "zeigen, was ich wirklich draufhabe". Nicht auszuschließen, dass sich eine ordentliche Steigerung ausgeht. Immerhin sind mehrere Topfavoriten schon ausgeschieden, allen voran der deutsche Olympiasieger von 2016, Christoph Harting, und der polnische Ex-Weltmeister Piotr Malachowski. Bester war der Schwede Daniel Stahl mit 67,07.

"Plötzlich nichts geklappt"

Im Olympiastadion, wo Weißhaidinger das Istaf-Meeting 2016 gewonnen hatte, war es auch für Weißhaidinger von Anfang an nicht nach Wunsch gelaufen. "Alle drei Würfe waren verkorkst, besonders die ersten zwei. Beim Einwerfen lief's noch nach Plan, hatte ich gute Würfe – jeweils über 62 und 63 m. Als es zählte, klappte plötzlich nichts mehr. Und ich kann mir die Ursache ehrlich gesagt überhaupt nicht erklären. Ich war eigentlich nicht nervös, hab' mich gut gefühlt – die Weite von 64 m sollte für mich auch am Vormittag kein Problem sein", rätselte Weißhaidinger, der Olympia-Sechste von 2016. Nun ist er "froh, dass das Glück auf meiner Seite war".

Sinn mit persönlicher Bestzeit

Der 22-jährige Luca Sinn verpasste über 3.000 m Hindernis das Finale zwar deutlich, stellte mit 8:44,80 Minuten bei großer Hitze aber persönliche Bestzeit. Das reichte für Platz 22. Schnellster war der Italiener Yohanes Chiappinelli mit 8:28,41.

Der EM-Debütant von UAB Athletics Wien war mit heuer aufgestellten 8:46,50 nach Berlin gereist. "Ich habe halt gehofft, dass das Feld länger zusammenbleibt, ich dranbleiben und am Schluss noch wen einsammeln kann. Es war von Anfang an relativ schnell. Ich bin Bestleistung gelaufen. Ich habe aufrufen können, was ich draufhabe, ich muss zufrieden sein."

Seltener "Salto nullo"

Richtig unglücklich waren am Dienstag die französischen Zehnkämpfer. Alle drei, voran der Topfavorit und Führende Kevin Mayer, schieden mit je drei ungültigen Versuchen im Weitsprung aus, einen derartigen "Salto nullo" hat man noch selten gesehen. (fri, APA, 7.8.2018)