Wien – In sozialen Medien berichtet ein Gast des Wirthauses Schweizerhaus im zweiten Wiener Gemeindebezirk von einem rassistischen Vorfall ebendort: Zu sechst wollte man dort essen gehen, darunter ein US-Amerikaner mit schwarzer Hautfarbe.

Aus "Qualitätsgründen" wollte man eine bestellte Stelze reklamieren, der Chefkellner habe sie aber nicht zurücknehmen wollen. Daraufhin sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen, die schlussendlich in einer Schlägerei mündete.

Die Polizei bestätigt gegenüber dem STANDARD einen Vorfall. "Es ist gestern im Schweizerhaus zu einem Raufhandel mit circa zehn involvierten Personen gekommen", sagte Sprecher Patrick Maierhofer. Vier Personen wurden leicht verletzt. Die Beteiligten wurden angezeigt. Weil die Einvernahmen noch ausstehen, könne man noch nichts Genaueres über den Hergang sagen.

Laut Darstellung der Gäste hätten fünf Kellner die Schlägerei begonnen. Der US-Amerikaner sei schließlich von einer Gruppe Kellner am Boden geschlagen und getreten worden, währenddessen sei es zu rassistischen Beschimpfungen gekommen.

Schweizer Haus erwägt rechtliche Schritte

Das Schweizer Haus widersprach am Dienstagnachmittag in einer Aussendung dieser Darstellung. Der Gast hätte mit Gegenständen geworfen, da die Kellner die Stelze nicht zurücknahmen. Dabei sollen zwei Kellner getroffen und verletzt worden sein. Mehrere Kellner versuchten daraufhin den Gast zu beruhigen.

Auch die Vorwürfe des "Rassismus von Seiten des Schweizerhauses sind völlig haltlos, da die Hautfarbe der Beteiligten weder einen Einfluss auf die Entstehung noch auf den Ausgang der Situation hatte", heißt es in der Aussendung.

Die Geschäftsleitung des Schweizerhauses erwäge nun rechtliche Schritte wegen Rufschädigung zu unternehmen. (red, 7.8.2018)