Das neue Tempolimit von 140 km/h ist gut dazu geeignet von der Tatsache abzulenken, dass die NoVA bald empfindlich teurer wird.

Foto: APA

Die Aufregung über ein Stück Autobahn, auf dem man nun probeweise 140 statt 130 km/h fahren darf, ist enorm. Faktisch ist klar: Wenn man schneller fährt, braucht man mehr Energie und stößt mehr Schadstoffe aus. Praktisch wird nicht viel Unterschied sein, weil dort eh schon fast jeder, der kann, 140 km/h und mehr fährt. So gesehen kann man diese Regelung gerade einmal als Schildbürgerstreich sehen. Was aber ganz sicher ist: Sie überlagert, ja überdeckt, eine Diskussion, die für die Beliebtheit der Regierung sehr unangenehm ist.

Und dann ist da die NoVA

Ich habe es kürzlich schon erwähnt, weil es aber im Getöse um dieses Autobahnlimit schwer zu hören ist, hier noch einmal mit Anlauf: Mit 1. September gelten neue, sehr strenge Abgasmessmethoden. Sie werden zu einer Erhöhung der Verbrauchs- und CO2-Werte von ungefähr 20 bis 25 Prozent führen. Zwar werden diese Ergebnisse bis einschließlich 2019 zur Ermittlung der Normverbrauchsabgabe noch in die alten Werte umgerechnet, hat der vorige Finanzminister versprochen, aber spätestens 2020 kommt der Hammer: Die NoVA beim Neuwagenkauf wird sich dann empfindlich erhöhen.

Das kann mehrere Tausend Euro pro Fahrzeug ausmachen. In der Branche reagiert man bereits: Fuhrparkverantwortliche in Unternehmen überlegen, künftig in großem Stil kleinere Autos für ihre Mitarbeiter anzuschaffen. Vor allem den deutschen Premiumherstellern könnte das empfindlich wehtun. Immerhin: Der vermehrte Kauf kleiner, sparsamer Autos könnte den Mehrverbrauch durch Schnellfahren bei Weitem kompensieren. (Rudolf Skarics, 14.8.2018 )