Für die Force-India-Piloten Sergio Perez und Esteban Ocon ist die Saison gerettet.

Foto: APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC

Silverstone – Der insolvente Formel-1-Rennstall Force India ist wirtschaftlich gerettet. Eine Investorengruppe mit dem kanadischen Milliardär Lawrence Stroll an der Spitze übernimmt die Mehrheitsanteile von dem im englischen Exil lebenden Inder Vijay Mallya. Alle 405 Arbeitsplätze sollen damit gerettet, sämtliche Verbindlichkeiten beglichen werden. Das teilte das Team am Dienstag in einem offiziellen Statement mit.

Auch für Partner Mercedes ist die Rettung eine gute Nachricht. Force India bekommt die Antriebe von dem deutschen Autobauer, Pilot Esteban Ocon aus Frankreich stammt aus der Nachwuchsschmiede der Silberpfeile. Zweiter Pilot ist der Mexikaner Sergio Perez.

Vater von Williams-Pilot Lance Stroll

Lawrence Stroll, der sein Vermögen mit dem Kauf und Verkauf von Beteiligungen in der Modebranche gemacht hat, ist der Vater von Williams-Pilot Lance Stroll. 2017 hatte Stroll senior seinem damals 19-jährigen Sohn den Einstieg in die Formel 1 mit einer Millionen-Investition ermöglicht. Seither sammelte Lance Stroll in 32 Rennen für Williams insgesamt 44 WM-Punkte.

Force India befand sich seit dem 27. Juli in sogenannter kontrollierter Insolvenz. Die Firma FRP Advisory LLP war damit beauftragt, während der Sommerpause der Formel 1 einen Käufer zu finden. Der Betrieb lief derweil normal weiter. FRP hat dem Deal mit den kanadischen Investoren am Dienstag zugestimmt.

Auftrag für Perez

Ausgerechnet eine Gehaltsnachforderung des Stammpiloten Perez in Höhe von rund vier Millionen Dollar hatte die Insolvenz letztlich ins Rollen gebracht. Allerdings handelte Perez nach eigener Aussage keineswegs böswillig. "Ich wurde von einigen Teammitgliedern darum gebeten, das Team und damit 400 Arbeitsplätze zu sichern", sagte der 28-Jährige.

Force India belegte 2016 und 2017 in der Teamwertung jeweils den beachtlichen vierten Platz und ließ dabei wirtschaftlich deutlich besser aufgestellte Rennställe wie Renault oder McLaren weit hinter sich. (sid, 7.8.2018)