Julio Borges (Mi.) muss nun Strafverfolgung fürchten.

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Caracas – Nach dem mutmaßlichen Attentat auf Präsident Nicolas Maduro hat die regierungstreue Verfassungsgebende Versammlung zwei oppositionellen Abgeordneten die Immunität entzogen. Durch die einstimmige Entscheidung vom Mittwoch sind die Parlamentarier Julio Borges und Juan Requesens nun nicht mehr vor Strafverfolgung geschützt. Zuvor hatte Maduro den beiden Abgeordneten vorgeworfen, in den mutmaßlichen Anschlag gegen ihn verwickelt zu sein.

Haftbefehl erlassen

Der Oberste Gerichtshof erließ einen Haftbefehl gegen Borges. Der prominente Regierungsgegner wurde im vergangenen Jahr mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Er lebt derzeit im Exil. Sein Kollege Requesens hingegen war bereits am Dienstag vom Geheimdienst Sebin festgenommen worden.

Nach Angaben der Regierung hatten mutmaßliche Attentäter am Wochenende versucht, einen Bombenanschlag mit Drohnen auf Maduro zu verüben. Während einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede des Präsidenten waren Explosionen zu hören. Maduro blieb unverletzt. Nach offiziellen Angaben wurden aber sieben Nationalgardisten zum Teil schwer verletzt. (APA, 9.8.2018)