Nach dem Erfolg im Hinspiel, will Salzburg auch im Rückspiel einen Ausrutscher vermeiden.

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Salzburg – Fußball-Meister Red Bull Salzburg zeigte sich nach dem klaren 3:0 (2:0) Erfolg im Drittrunden-Hinspiel der Champions-League-Qualifikation erleichtert, aber selbstkritisch. Zlatko Junuzovic, der in der Schlussphase gegen den mazedonischen Meister Shkendija Tetovo nach einem Foul ausgeschlossen worden war, freut sich über ein "gutes Polster". Er warnte jedoch auch vor zu frühem Jubel. "Wir dürfen uns nicht ausrasten."

Rose sah Licht und Schatten im Salzburger Spiel

Zwiegespalten fiel die Bilanz von Trainer Marco Rose nach einem "speziellen Abend" aus. Der Sieg sei auch in dieser Höhe verdient gewesen, erklärte der 41-Jährige. Allerdings sah auch Rose, dass die Gäste zahlreiche Großchancen vorfanden. "Wir haben viele Sachen richtig gemacht und einige Dinge nicht. Das werden wir ansprechen. Das ist gut und richtig so, damit wir uns weiter entwickeln können."

Auch Junuzovic fand noch genügend Verbesserungspotenzial. "Wir haben schon ein, zwei Situationen zugelassen, wo wir ein Gegentor bekommen hätten können", sagte der ehemalige Teamkicker, der das 2:0 durch Munas Dabbur mit einer Freistoßflanke vorbereitet hatte. Auch offensiv agierten die Salzburger teilweise zu ineffizient. "Wir haben auch zahlreiche Chancen gehabt, wo wir mehr Tore machen können, wenn nicht müssen."

Dass er nach seiner Gelb-Roten Karte in der Schlussphase in Skopje am kommenden Dienstag zum Zuschauen verdammt ist, wurmte den 30-Jährigen. "Das ist sehr bitter, weil es mir irrsinnig viel Spaß macht, in dieser Mannschaft zu spielen", erklärte Junuzovic, der sich in dieser Situation vom insgesamt schwachen Schiedsrichter Aliyar Aghayev aus Aserbaidschan "mehr Fingerspitzengefühl" erhofft hätte.

Volle Konzentration für das Rückspiel gefordert

Ganz zufrieden war im Lager des Serienmeisters niemand. Xaver Schlager etwa monierte eine Schwächephase nach der Führung in Minute 16. Auch Doppeltorschütze Dabbur sah ein Spiel, "das nicht so einfach war, wie es das Ergebnis vermuten lässt." Dementsprechend wollte der Salzburg-Trainer auch vom Aufstieg noch nichts wissen.

"Wenn wir dort nicht aufpassen, kann es schneller als man glaubt 0:1 stehen und dann können Dinge losgetreten werden, die schon oft im Fußball passiert sind." Der Deutsche forderte daher "120 Prozent" von seinem Team im Rückspiel. Auch Schlager warnte vor verfrühter Euphorie. "Ich erinnere nur an das 4:1 von Barcelona gegen Rom, das sie noch hergeschenkt haben."

Chaos in der Schlussphase auch am Tag danach noch Thema

Auch die Schlussphase, in der die Partie nach einem Flutlichtausfall unterbrochen werden musste, beschäftigte die Salzburger noch. Die Fortsetzung bei strömendem Regen fand bei eigentlich irregulären Bedingungen statt. "Zum Schluss wurde es sehr gefährlich, weil man den Ball nicht mehr einschätzen konnte", meinte etwa Stefan Lainer. "Gott sei Dank gab es keine Verletzten", ergänzte Junuzovic. "Am Ende war es kein Fußball-Spiel, das war Zufall" brachte Rose die chaotischen Schlussminuten auf den Punkt. (APA 9.8.2018)