Evo Morales eröffnete das neue Gebäude unter anderem mit einer indigenen Zeremonie.

Foto: AFP / Aizar Radles

Bogota – Der bolivianische Präsident Evo Morales hat den umstrittenen neuen Regierungssitz in La Paz eröffnet. Mit einem indigenen Ritual wurde das moderne Gebäude im Herzen der kolonialen Altstadt am Donnerstag eingeweiht. Kritiker bemängeln, dass das 29 Stockwerke hohe Hochhaus nicht in das historische Stadtbild passe.

Auch die Baukosten von rund 34,4 Millionen US-Dollar (29,8 Mio Euro) und die Luxusausstattung des Präsidentenbereichs mit Sauna, Jacuzzi und Fitnesscenter stießen in dem bitterarmen Land auf Kritik. Das "Große Haus des Volkes" steht genau hinter dem alten Regierungssitz Palacio Quemado.

Morales – der erste indigene Präsident von Bolivien – vermisste in dem Kolonialbau einen Bezug zu den Ureinwohnern des Landes: "Alles war europäisch. Deshalb machen wir daraus jetzt ein Museum." In dem neuen Regierungssitz hingegen wird die Lobby von drei Wandbildern des indigenen Künstlers Mamani Mamani geschmückt. (APA, 10.8.2018)