Seit dem Start haben sich bereits mehr als 9.000 Menschen für "Österreich spricht" registriert. Das Projekt von DER STANDARD bringt am 13. Oktober Menschen unterschiedlicher Meinung zu einem Vieraugengespräch zusammen, um über polarisierende Themen zu diskutieren. Interessierte, die in Österreich leben und volljährig sind, können sich noch bis zum 26. September anmelden.
Vom Studenten bis zur Pensionistin
"Österreich spricht" spricht Menschen jedes Alters und jeder sozialen Schicht an. Unter den TeilnehmerInnen finden sich Angestellte und UnternehmerInnen genauso wie StudentInnen und PensionistInnen und arbeitssuchende Fachkräfte und KünstlerInnen.
Ebenso zeigen sich klare Differenzen bei der Beantwortung der polarisierenden Fragen, die bei der Anmeldung gestellt werden. Damit sollen Gesprächspartner gefunden werden, die möglichst unterschiedlicher Meinung sind und nahe beieinander leben. Um für noch mehr Diversität bei den TeilnehmerInnen zu sorgen, werden nun auch gezielt Menschen angesprochen, die den STANDARD nicht nutzen.
Viel Zuspruch
Zuspruch für das Projekt gibt es im STANDARD-Forum. "Das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft bereitet mir große Sorgen, deswegen bin ich bei dieser Aktion dabei. Gute Idee! Danke an den Standard", schreibt etwa User Edi Didger. "Tolle Initiative des Standard. Gratuliere. Beim Reden kommen d' Leut zam. Hoffentlich", meint M_DeNiro.
Dennoch zeigen sich nicht alle User und Userinnen überzeugt, ob ein derartiges Experiment gelingen kann. "Ich bin eigentlich der Meinung, dass es in dem Sinne keine Diskussionskultur gibt, die tatsächlich zu einem Umdenken anderer beitragen kann", schreibt Miles Edgeworth. "Meinungen zu ändern ist schwierig und hängt letztlich kaum bis gar nicht damit zusammen, ob eine Seite eine objektiv stichhaltigere Position hat. Meine Erwartung ist, dass sich genau das bestätigt. Meine Hoffnung ist, unrecht zu haben."
Mit Ziel streiten
Die Anmeldephase von "Österreich spricht" begleitet DER STANDARD mit mehreren Beiträgen zum Thema Streitkultur und ergründet dabei unter anderem, wie Menschen miteinander diskutieren können, ohne einander in die Haare zu geraten. Ziel ist es, mit hunderten Vieraugengesprächen Brücken über jene Bruchlinien zu schlagen, die die Gesellschaft spalten – ein Ziel, das europaweit aktuell von mehreren Initiativen von Qualitätsmedien verfolgt wird. Sie sind Partnerprojekte von "My Country Talks", einer internationalen Plattform zum politischen Dialog. (zw, 6.9.2018)