Mehr als die Schultüte: Das Schulstartpaket hilft bei den wichtigsten Anschaffungen zu Semesterbeginn.

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Wien – Paket Nummer eins ist klein und eher für Schulanfänger gedacht: eine Schultasche, auszuwählen in Rosa-Lila oder Blau-Gelb, ein gefülltes Pennal, ein Zählrahmen und eine Trinkflasche. Aus insgesamt elf Schulstartpaketen des Sozialministeriums können Eltern von Kindern im Volksschulalter bis zu Oberstufenschülern wählen. Auch Jugendliche nach dem Ende der Schulpflicht können die Unterstützung erhalten.

Nach derzeitigem Stand sind 38 Prozent der Schüler, die die Hilfe in Anspruch nehmen, unter zehn Jahren alt, 46 Prozent zwischen zehn und 14 Jahren, und 16 Prozent sind 15 Jahre oder älter. Für die Jugendlichen in höheren Schulstufen finden sich in einem Paket etwa Collegeblöcke, Geodreieck, Zirkel, Taschenrechner und USB-Stick. Finanziert wird die Unterstützung zu 85 Prozent aus Mitteln des Europäischen Hilfsfonds FEAD und zu 15 Prozent vom Sozialministerium.

Ansturm auf Aktion

Verteilt werden die Pakete vom Roten Kreuz an Familien, in denen zumindest ein Elternteil Mindestsicherung bezieht. "Bildung darf keine Frage des Einkommens sein", sagte Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer zum STANDARD: "Das Rote Kreuz beteiligt sich daher gerne an dieser tollen Aktion."

Auf die Verteilaktion, die zum vierten Mal in ganz Österreich stattfindet, gibt es heuer einen regelrechten Ansturm. So berichtet Monika Wild, die beim Roten Kreuz für die Aktion zuständig ist, im Gespräch mit dem Ö1-"Morgenjournal", dass an einem Tag mehr als 4.000 Pakete ausgegeben wurden.

Insgesamt wurden bis Montag 21.000 Schulpakete bestellt und 17.000 davon ausgegeben. Im Vergleichszeitraum 2017 waren es mit 15.000 Paketen um 6.000 weniger, wie das Rote Kreuz auf Anfrage des STANDARD erklärte.

Zahl steigt

Die Zahl der Familien, die bei den Ausgaben zu Schulbeginn Unterstützung brauchen, steigt: Wurden im Jahr 2015 noch rund 33.000 Schulstartpakete verteilt, hat sich diese Zahl bis ins Jahr 2017 auf 45.000 Pakete erhöht. Insgesamt waren vergangenes Jahr 58.000 Schüler anspruchsberechtigt, wuchsen also in einem Haushalt mit Mindestsicherungsbezug auf. Unter jenen, die das Paket 2017 bezogen haben, wurde zudem ein Fragebogen verteilt. 11.000 Eltern antworteten – womit rund 21.000 Kinder abgedeckt wurden. 45 Prozent der Befragten gaben an, alleinerziehend zu sein, 61 Prozent haben das Paket nicht zum ersten Mal erhalten, und 78 Prozent gaben an, kein Erwerbseinkommen zu haben.

Bestellung noch möglich

Das Schulstartpaket kann in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland noch bis 7. September, in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg bis 14. September bestellt werden.

In Wien bietet die Caritas in ihren Secondhandläden zudem gut erhaltene Schulsachen zu niedrigen Preisen an. (ook, 13.8.2018)