Die Wanderung verläuft auf der anderen Seite der österreichischen Grenze, in Ungarn.

Foto: Thomas Ruzicka

Am Weg liegt der Mithrastempel. Wenn man Glück hat, ist er offen.

Foto: Thomas Ruzicka

Ein alter Wachturm aus der Zeit des Kommunismus steht noch.

Foto: Thomas Ruzicka

Der Rückweg führt wieder durch den ungarischen Wald.

Foto: Thomas Ruzicka

Am Ende der Runde hat man schöne Ausblicke auf den Neusiedler See.

Foto: Thomas Ruzicka

Die österreichische Grenze zum Norden, Osten und zu Teilen des Südens gehörte zum Eisernen Vorgang und war jahrzehntelang hermetisch geschlossen. Die Stelle im Burgenland, an der diese Grenze erstmals durchlässig wurde, kann man im Rahmen einer einfachen Wanderung besuchen. Beim Grenzübertritt nach Ungarn passiert man zwei österreichische Bundesheersoldaten, die dort mit gelangweiltem Blick Dienst schieben.

Man startet beim Parkplatz am südlichen Ende von Mörbisch. Von dort führt ein Fuß- beziehungsweise Radweg nach Ungarn. Alsbald kommt man bei einer altrömischen Mithrasgrotte aus dem 3. Jahrhundert vorbei. Wenn man Glück hat, ist sie offen und man kann ein Felsrelief mit dem Sonnengott Mithras bewundern. Kurz nach der Grotte geht es rechts in den Wald hinein, einen rot-grün markierten Weg entlang, der in knapp vier Kilometern zu dem Platz führt, wo am 19. August 1989 das Paneuropäische Picknick stattfand.

Anfang vom Ende

Dieses "Picknick" war eigentlich ein Treffen des damaligen EU-Abgeordneten Otto Habsburg mit ungarischen Oppositionellen. Bei der friedlichen Demonstration wurden die Grenzbalken für ein paar Stunden geöffnet. Man wollte testen, wie die Sowjetunion unter dem Reformpolitiker Michail Gorbatschow darauf reagieren würde. Von der Grenzlücke bekamen ostdeutsche Touristen Wind, die in Ungarn gerade Urlaub machten. Ohne groß abzuwägen und alles hinter sich lassend, stürmten sie nach Österreich und weiter nach Westdeutschland, in die Freiheit. Der Anfang vom Ende der DDR war gekommen.

Die Ungarn haben aus dem Platz, der gleich beim Grenzübergang zu St. Margarethen liegt, eine großzügige Erinnerungsstätte gemacht. Ein Lehrpfad über die Historie wurde angelegt. Es gibt noch Reste der damaligen Grenzkonstruktion sowie einen alten Wachturm zu sehen.

Der Rückweg ist grundsätzlich identisch mit dem Hinweg. Wem das zu langweilig ist, der macht einen Bogen durch Wald und Weingärten auf der ungarischen Seite (siehe Karte). Andere Varianten empfehlen sich nicht, denn Richtung St. Margarethen gibt es nur Asphaltstraßen, ebenso Richtung Fertörákos. Sicherheitshalber sollte man Pass oder Personalsausweis mitnehmen. (Johanna Ruzicka, 17.8.2018)

Weitere Outdoor-Tipps:

Google Maps: Wandern, Radfahren, Schneeschuh- und Skitouren in Österreich