Rapid musste lange kämpfen, ...

Foto: APA/HANS PUNZ

... am Ende war es aber eine klare Sache.

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Wien – "Endstation Hütteldorf" stand auf dem künstlerisch wertvollen Transparent der Rapid-Fans im Allianz Stadion geschrieben. Für den Großteil der als rechtsextrem bekannten Anhänger von Slovan Bratislava war die Reise schon in der U-Bahnstation Schönbrunn vorbei oder zumindest unterbrochen. Sie, ungefähr 600, hatten im Sonderzug randaliert, die Notbremse gezogen, sie stürmten daraufhin auf die Gleise, wurden von der Polizei umzingelt und per Pedes zum Stadion eskortiert. Nach der Halbzeit, also verspätet, sind sie eingetroffen. Genau deshalb war es ein Hochrisikospiel. Die Wiener Linien stellten den Betrieb der U4 vorübergehend ein, Fußball kann nervend sein.

Für Rapid war das Risiko ein anderes, nach dem kläglichen 0:0 gegen den Wolfsberger AC zeigten sich die Verantwortlichen über den Zustand der Mannschaft "erschüttert". Trainer Goran Djuricin stand zwar noch, er wankte aber. Wobei er durchaus zuversichtlich war, schließlich gebe es Angst nur in schlimmen Lebenssituationen, etwa im Krieg. "Ich sehe in den Augen meiner Spieler, dass sie wissen, worum es geht." Um den Aufstieg ins Playoff der Europa League. Das Match in Bratislava hatte 1:2 geendet.

Schwab dabei, früher Führung

Kapitän Stefan Schwab konnte vor 17.800 Zuschauern mittun, seine Oberschenkelmuskulatur hatte sich entzerrt. Und die Blicke täuschten nicht. 3. Minute: Veton Berisha schickt Boli Bolingoli in die Tiefe, dessen Stanglpass verwertet Christoph Knasmüllner staubtrocken zum 1:0. Womit man auf Kurs Playoff und aus der Krise war.

Christoph Knasmüllner jubelte oft, hier nach dem 2:0.
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Es entwickelte sich eine äußerst intensive, kampfbetonte Partie, Rapid ließ relativ wenig zu, lauerte auf Konter, wurde in der 30. Minute richtig gefährlich. Berishas Schuss zwang Goalie Dominik Greif zu einer nahezu tollkühnen Parade. 43. Minute: Andraz Sporar köpfelt, Richard Strebinger fischt den Ball aus der unteren Ecke, hält Rapids verdiente Halbzeitführung fest.

Späte Tore

Nach der Pause änderte sich am Charakter wenig, Rapid blieb organisiert, zweikampfstark, spielfreudig und gefährlich, Linksverteidiger Boli wirbelte durchs Stadion. 62. Minute: Knasmüllner fetzt an die Latte. Slovan vergab einen Hochkaräter (68.), der Aufstieg ward kurz gefährdet.

79. Minute: Konter über den eben eingewechselten Andrei Ivan, Knasmüllner erhöht auf 2:0. Thomas Murg legt das 3:0 nach (86.), der nimmersatte Knasmüllner fixiert gar das 4:0 (94.) – Gesamtscore 5:2. Djuricin war danach "stolz". Rapid setzt am 23. August daheim gegen Steaua Bukarest fort. (Christian Hackl, 16.8.2018)

SK Rapid Wien – SK Slovan Bratislava 4:0 (1:0)
Allianz-Stadion, 17.800 Zuschauer, SR Davide Massa (ITA)

Torfolge:
1:0 (3.) Knasmüllner
2:0 (79.) Knasmüllner
3:0 (84.) Murg
4:0 (94.) Knasmüllner

Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli – D. Ljubicic, Schwab (88. Müldür) – Murg (90. Kostic), Knasmüllner, Ve. Berisha – Alar (78. Ivan)

Slovan: Greif – Apau (80. Cmiljanic), Salata, Bajric, Boschikow – Nono – Cavric, Drazic (80. Holosko), Rabiu (67. Savicevic), Moha – Sporar

Gelbe Karten: Schwab, Bolingoli, Alar, Potzmann bzw. Boschikow, Salata, Bajric, Nono

Hinspiel 1:2, Rapid mit dem Gesamtscore von 5:2 im Playoff gegen Steaua Bukarest (0:0 und 2:1 gegen Hajduk Split)