64.901 Immobilien wurden im ersten Halbjahr 2018 in Österreich gehandelt.

Amstetten/Wien – Die Zahl der Immobilientransaktionen in Österreich steigt weiter. Das Makler-Netzwerk Remax berichtet am Montag von rund 65.000 Verbücherungen im amtlichen Grundbuch im ersten Halbjahr, das waren 7,6 Prozent mehr Transaktionen als im ersten Halbjahr des Vorjahrs. Die bisherigen 2018er-Verkaufszahlen liegen damit über den Rekordwerten von 2016 und 2017 und ganz deutlich über den Werten von 2015 und all den Jahren zuvor.

Gesamtwert bei 15,6 Milliarden Euro

Konkret wechselten 64.901 Immobilien im ersten Halbjahr 2018 den Besitzer, 4.589 mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtwert der verbücherten Immobilien erreichte mit 15,6 Milliarden Euro (plus 1,7 Milliarden beziehungsweise 12,5 Prozent) ebenfalls einen neuen Rekordwert. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2017 wurden in Österreich Immobilien im Gesamtwert von 28,1 Milliarden Euro ge- beziehungsweise verkauft.

"Neben dem großen Bedarf an Immobilien zur Eigennutzung und zu Vorsorge- und Anlagezwecken gibt es weitere Ursachen für die weiterhin höchst erfreuliche Immobilienmarkt-Situation", sagt Remax-Österreich-Chef Bernhard Reikersdorfer. "Fakt ist auch, dass die Bevölkerung in Österreich immer mobiler wird. Zu beobachten ist nämlich eine Binnenwanderung aus weniger gut erschlossenen Alpentälern und aus Randlagen der Steiermark, des Burgenlandes und Kärntens in die städtischen Ballungszentren beziehungsweise deren Speckgürtel." Dazu komme der Zuzug aus Deutschland, aber auch aus anderen EU-Ländern sowie von außerhalb der EU.

Wien neunmal in den Top Ten

Das Immobilienangebot sei nach wie vor gut, die Nachfrage hoch, das Zinsniveau weiterhin "historisch niedrig" und "die Grundstimmung in der Wirtschaft und der Bevölkerung positiv", so Reikersdorfer.

Die teuerste im ersten Halbjahr gehandelte Immobilie war ein Wohn-, Büro- und Geschäftshaus in der Wiener Mariahilfer Straße, für das 125 Millionen Euro bezahlt wurden. Überhaupt fanden neun der Top-Ten-Immobilienverkäufe in Wien statt: die Nummern eins, zwei und fünf im Ranking jeweils in der Mariahilfer Straße, beispielsweise flossen laut Remax aber auch für ein Zinshaus in Wien-Landstraße 48 Millionen Euro, außerdem 39 Millionen Euro für eine Liegenschaft in Wien-Donaustadt.

Die einzige Nicht-Wiener Immobilie in diesem Ranking war eine Liegenschaft in Salzburg mit einem Verkaufspreis von 25 Millionen Euro.

Minus in Salzburg

Salzburg ist allerdings auch das einzige Bundesland, das im ersten Halbjahr sowohl nach der Anzahl als auch nach dem Wert der gehandelten Immobilien Rückgänge verzeichnen musste. Die Transaktionen gingen um 5,4 Prozent zurück, die kumulierten Werte um 0,5 Prozent. Einzig das Burgenland hatte auch bei der Anzahl der Transaktionen ein Minus (4,9 Prozent), nicht aber beim Gesamtwert der verbücherten Immobilien, hier gab es so wie in allen anderen Bundesländern eine Steigerung. Vorarlberg liegt da mit einem Plus von 23,9 Prozent deutlich voran, die Steiermark folgt mit 20,1 Prozent, Wien mit 18,3 Prozent.

In der Bundeshauptstadt wurden insgesamt 11.697 Transaktionen (+15 Prozent) mit einem Gesamtwert von 4,98 Milliarden Euro verzeichnet. Damit entfiel wertmäßig ein knappes Drittel des österreichischen Gesamtmarkts auf Wien (31,9 Prozent). Sechs Wiener Bezirke fallen laut Remax im ersten Halbjahr mit deutlich mehr Verbücherungen als in den Vorjahren auf, nämlich Leopoldstadt (2.), Donaustadt (22.), Floridsdorf (21.), Brigittenau (20.), Simmering (11.) und Neubau (7.). Deutlich unter den Vorjahresmengen liegen die Bezirke Liesing (23.), Hernals (17.) und Döbling (19.). (red, 20.8.2018)