Wien – Zwar hat ab sofort Maria Stern bei der Liste Pilz das Sagen, doch ihr nunmehriger Vize beansprucht noch immer auffallend viel Redezeit: Am Dienstag verkündete die neue Parteichefin, von 25 Mitgliedern einstimmig zur Frontfrau gewählt, Seite an Seite mit Peter Pilz nach den monatelangen Überwerfungen rund um dessen Wiedereinzug in den Nationalrat einen Neustart unter ihrer Ägide.

"Die Personen" bleiben "das Programm", daher sind inhaltliche Differenzen nicht ausgeschlossen: Parteichefin Maria Stern mit ihrem neuen Vize Peter Pilz.
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Die "Kinderkrankheiten" sieht sie – nicht zuletzt wegen ihres Mandatsverzichts – auskuriert, und: Kinder dürften "fiebern, da geht man gestärkt daraus hervor", sagte Stern. Wenn es intern wieder zu Konflikten komme, solle man sich an sie wenden, und es sei auch geklärt, wen man anrufe, sollte es zwischen ihr selbst und Pilz krachen, denn, so laute das Credo der Liste: "Die Personen sind das Programm!"

Profis der Kontrolle

Neben dem Aufbau von Landesorganisationen gelte es außerdem mit Parlamentsklub und Akademie "Leuchtturmprojekte" zu forcieren – als erstes die Bekämpfung der Kinderarmut samt Durchsetzen einer Unterhaltsgarantie für Alleinerziehende.

Listengründer Pilz will sich jetzt auf die anstehenden U-Ausschüsse zum Verfassungsschutz und rund um die Eurofighter stürzen, weil: "Wir sind die einzigen Profis der Kontrolle!", meinte er. Über seine neue Chefin sagte Pilz: "Ich glaube, dass es die Maria besser kann." (Nina Weißensteiner, 21.8.2018)