In den Straßen von San Francisco würde sie nette Menschen kennenlernen, ist sich Bernadette Redl sicher.

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"Ich war noch niemals in ..." ist eine Sommerserie, in der sich die Redakteure an Urlaubsorte wünschen, die sie schon immer einmal besuchen wollten.

Es war die Lieblingsserie meiner Mama, hat sie mir irgendwann erzählt, als ich noch klein war: "Die Straßen von San Francisco". Damals dachte ich mir zum ersten Mal, dass an der Stadt etwas besonders sein muss. Zu Schulzeiten dann stand San Francisco ganz oben auf der Liste hinten in meinem Notizbuch, in die ich mit bunten Glitzerstiften alle Orte der Welt kritzelte, an die ich eines Tages unbedingt reisen wollte. Auch daran waren Serien wohl nicht ganz unschuldig, allen voran "Charmed" und "Full House", die ich beide als Teenager heiß liebte.

Vor allem die Golden Gate Bridge hatte es mir angetan und die Geschichten von Freunden, die mir von ihren Reisen berichteten – etwa jener einen Freundin, die vollbepackt nach San Francisco kam und vor strömendem Regen in einen Bus flüchtete. Anstatt sie, wie es wohl in Wien gewesen wäre, anzuschnauzen, weil sie mit ihrem Gepäck viel Platz brauchte, entschuldigten sich die Stadtbewohner bei ihr, dass ausgerechnet bei ihrem Besuch das Wetter so schlecht war.

"You're gonna meet some gentle people there", sang schon in den 1970er-Jahren Scott McKenzie in seiner Hippie-Hymne. Und ich bin sicher, ich würde liebenswerte Menschen treffen – bei der Fahrt im Cable-Car, auf der kurvenreichen Lombard Street, beim Spaziergang durch Amerikas größte Chinatown, beim Krebseessen auf der Fisherman's Wharf, beim Seelöwenbeobachten am Pier 39 oder auf dem Weg zur Insel Alcatraz. (Bernadette Redl, RONDO, 29.8.2018)