Jamie Oliver

"Jamie kocht Italien"

Aus dem Herzen der italienischen Küche

Dorling Kindersley , 2018

405 Seiten, € 27,80

ISBN 978-3-8310-3584-7

Foto: Dorling Kindersley/David Loftus

Wer seit mehr als 15 Jahren jedes Jahr mindestens ein neues Kochbuch auf den Markt werfen muss, dem können schon mal die Ideen ausgehen. Da liegt es nahe, sich auf das zu besinnen, was schon immer gut funktioniert hat und was mit der eigenen Geschichte eng verbunden ist. Bei Jamie Oliver ist das die italienische Küche, durch die er sich bereits 2005 mit seinem Buch "Genial italienisch" kochte und die generell in vielen seiner Bücher vorkommt.

Sie lernte er unter anderem beim im Vorjahr verstorbenen Antonio Carluccio, wo Oliver als Koch arbeitete, besser kennen. Ihm und dessen früheren Geschäftspartner, dem Koch Gennaro Contaldo, ist das neue Kochbuch "Jamie kocht Italien – aus dem Herzen der italienischen Küche" auch gewidmet.

Unterwegs mit Gennaro Contaldo

Wie schon in seinem ersten Buch zum Thema italienische Küche begibt er sich (gemeinsam mit Gennaro Contaldo und einem TV-Team von Channel 4) wieder auf Reisen nach Italien, um Nonnas und Mammas zu treffen und mit ihnen zu kochen.

Denn im Laufe seiner vielen Aufenthalte in Italien sei ihm bewusst geworden, dass ein "kostbarer kulinarischer Schatz, von Generation zu Generation weitergereicht" verloren zu gehen droht, schreibt er in der Einleitung. Den alten Damen, die seit mehr als 50 Jahren am Herd stehen, wird daher auch viel Platz eingeräumt. Sie werden in bebilderten Porträts vorgestellt und gemeinsam mit Jamie beim Kochen gezeigt.

Jamie Oliver ist wieder einmal in Italien unterwegs.
Foto: (c) David Loftus

Insgesamt enthält das Buch 140 neue Rezepte, von Antipasti bis Desserts sowie bebilderte Anleitungen, wie man diverse Pasta von Orecchiette bis Agnolotti selbst herstellt. Das finden sich Klassiker wie "Cacio e Pepe" oder auch "Spaghetti Carbonara" – diese werden "weiterentwickelt" und mit knusprigen Steinpilzbröseln serviert. Daneben gibt es aber auch viele Gerichte der Nonnas im Buch zu finden.

Neu im Vergleich zu seinem ersten Italien-Buch ist die Nährwert- und Kalorientabelle bei jedem Rezept, so wie man sie schon bei seinen Büchern über gesunde Küche in den Jahren davor gesehen hat.

Das Schlusskapitel ist den Basics der italienischen Küche gewidmet, hier geht es um Polenta, Pastateig, die "ultimative Tomatensauce" oder auch das Vorbereiten von Artischocken.

Wer diverse Bücher über die italienische Küche besitzt, wird den neuen Jamie nicht unbedingt "brauchen", doch die schönen Fotos und die Rezepte sind eine nähere Betrachtung wert. "Jamie kocht Italien" ist jedenfalls sympathischer als seine Werke über gesunde "Superfood"-Küche. (Petra Eder, 25.8.2018)

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