Der türkische Konzern Cengiz Insaat hatte mit seinem Angebot in Höhe von 89,3 Mio. Euro das billigste aller neun Bewerber gelegt.

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St. Jakob – Der Bau der zweiten Röhre des Karawankentunnels zwischen Slowenien und Österreich wird sich verzögern. Zwei unterlegene Bieter haben gegen den Zuschlag an den türkischen Baukonzern Cengiz Insaat durch die slowenische Autobahngesellschaft DARS Beschwerde eingelegt, wie die Nachrichtenagentur STA berichtet. Man rechnet mit einer Verzögerung von mindestens einigen Monaten.

Cengiz Insaat hatte mit seinem Angebot in Höhe von 89,3 Mio. Euro das billigste aller neun Bewerber gelegt. Der Einspruch kommt von der Kolektor CPG mit Sitz in Nova Gorica, die im Konsortium mit der türkischen Firma Yapi Merkezi mitgeboten hat und der bosnischen Euro-Asfalt im Konsortium mit der slowenischen CP Ptuj. Die Entscheidung über den Auftrag an Cengiz Insaat erfolgte Ende Juli, nun kann durch den Einspruch der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden.

4,4 Kilometer in Kärnten

Der Tunnelabschnitt auf der Kärntner Seite ist 4,4 Kilometer lang. Die Asfinag hat das Bauprojekt an die ARGE Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG und Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. vergeben. Mit dem Bau soll schon im September begonnen werden, der Auftrag ist 89,9 Mio. Euro schwer.

Der bestehende Karawanken-Straßentunnel hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern, wovon rund 3,5 Kilometer auf slowenischem Staatsgebiet liegen. Die zweite Röhre des Karawankentunnels soll fünf Jahre nach dem Baubeginn fertiggestellt werden. Durch die zweite Tunnelröhre sollen die Verkehrssicherheit und auch die Leistungsfähigkeit der Strecke erhöht werden. Vor allem im Sommer staut es sich vor dem Karawankentunnel nämlich besonders oft, am Wochenende passieren bis zu 32.000 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel. Im Jahresschnitt passierten im vergangenen Jahr 10.859 Fahrzeuge täglich den Tunnel. (APA, 23.8.2018)