München – Nach etwas mehr als zwei Stunden verabschiedete sich Joachim Löw durch die Tiefgarage und fuhr im Taxi davon. Der deutsche Fußball-Bundestrainer hatte den Pflichttermin beim DFB-Präsidium lbestanden und die Spitzenfunktionäre mit seiner Aufarbeitung des historischen WM-Scheiterns der Fußball-Nationalmannschaft überzeugt.

"Joachim Löw und (Nationalmannschaftsdirektor, Anm.) Oliver Bierhoff haben eine sehr überzeugende Analyse der Fußball-WM in Russland vorgelegt. Das ganze Präsidium ist der Überzeugung, dass unsere Sportliche Leitung auf dem richtigen Weg ist", sagte DFB-Chef Reinhard Grindel nach der Sitzung am Freitag in München. Mit größeren Kontroversen war im Vorfeld nicht gerechnet worden.

Details der Löw-Präsentation wollte Grindel nicht verraten. Der Verbandschef bestätigte allerdings, dass das sogenannte "Team hinter dem Team", also der Betreuerstab der Nationalmannschaft, verkleinert werde. Namen oder konkrete Bereiche nannte Grindel nicht.

Erst am kommenden Mittwoch (29. August) wird Löw seine Erkenntnisse der kritischen Öffentlichkeit präsentieren und zugleich den Kader für die kommenden beiden Länderspiele gegen Weltmeister Frankreich (6. September) und Peru (9. September) nominieren. Die ersten beiden Heim-Auftritte nach dem WM-Aus werden richtungweisend sein. Zu erwarten ist ein eher sanfter Umbruch.

Bereits am Dienstag hatte der 58-jährige Löw, dessen Vertrag vor der WM bis 2022 verlängert worden war, während des Gipfeltreffens bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) das Vertrauen der Bundesliga-Vereine ausgesprochen bekommen. (APA, sid, red – 24.8 2018)