St. Pölten – Der FPÖ-Landtagsabgeordnete Michael Schnedlitz hat Udo Landbauer am Samstag sein Mandat im niederösterreichischen Landtag angeboten. Er hat dafür ein Video auf Facebook hochgeladen. "Komm so schnell wie möglich in die Politik zurück", ersucht Schnedlitz. Der 34-Jährige hatte Landbauers Mandat nach dessen Rückzug wegen der NS-Liederbuch-Affäre bei der Burschenschaft Germania übernommen.

"Mich hat hier in meinem Urlaub die erfreuliche Nachricht erreicht, dass nun die Liederbuch-Causa und diese schäbige Medienhetze endlich ein Ende gefunden hat", leitete Schnedlitz ein. Er erinnerte in dem Facebook-Video, dass er und der FPÖ-Spitzenkandidat bei der niederösterreichischen Landtagswahl im Jänner seit der Schulzeit "enge Weggefährten" seien und in der FPÖ vieles aufgebaut hätten. Nicht zuletzt sei Landbauer sein Trauzeuge und ein "Mensch mit Handschlagqualität".

"Bitte dich von ganzem Herzen"

Schnedlitz weiter: "Und genau diese Handschlagqualität kann ich Dir nun zurückgeben. Deshalb bitte ich Dich von ganzem Herzen, nimm mein Mandat im niederösterreichischen Landtag an, das ich Dir per sofort zur Verfügung stelle, und komm so schnell wie möglich in die Politik zurück. Wir Niederösterreicher brauchen Dich, die Menschen brauchen Dich."

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hatte am Freitag mitgeteilt, dass das Ermittlungsverfahren wegen § 3g Verbotsgesetz 1947 gegen vier Personen, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der Germania verantwortlich zeichneten, eingestellt sei. Die Anklagebehörde verwies auf die in Ansehung des Verlags- und Ausgabezeitpunktes im Jahr 1997 eingetretene Verjährung.

Chemische Analyse ohne Ergebnis

Betont wurde außerdem, dass trotz einer chemischen Analyse der Zeitpunkt der Schwärzung inkriminierter Textpassagen in den Liederbüchern nicht mehr exakt festgestellt habe werden können. Landbauer war in dem Verfahren "als Zeuge einvernommen" worden.

Mit der Einstellung des Ermittlungserfahrens in der "Liederbuchaffäre" stehe dem 32-Jährigen die Rückkehr in die Politik offen, reagierte FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz noch am Freitag. Er würde sich über ein Comeback freuen, zumal Landbauer aus seiner Sicht "für die FPÖ Niederösterreich unverzichtbar" sei. (APA, 25.8.2018)