Harald Mahrer ist, was er ist: Gottheit in mehrfacher Funktion.

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Die Menschheit träumt schon lange von göttlicher Omnipräsenz, aber nur wenigen Sterblichen ist diese Omnipräsenz auch tatsächlich durch überirdische Gnade zuteilgeworden. Mit umso mehr Stolz sollte es unsere Nation erfüllen, dass die einzigen Vertreter dieser reich Beschenkten in Österreich zu finden sind.

Es handelt sich um Harald Mahrer, der imstande ist, bis zu sieben Vollzeitprofijobs in seinem Wirken gleichzeitig zu bedienen. Und um Karin K., die ein Gewinnspiel zu ihren Gunsten entscheiden konnte, weil auf allen Losen ausschließlich und gleichzeitig nur Karin K. zu finden war.

Karin K. hat zwar ein kleines Manko: Sie existiert nicht in dieser Welt. Harald Mahrer hingegen ist nach mehrfacher fachmännischer Überprüfung eindeutig in unserer Wirklichkeit vorhanden. Er ist, was er ist: Gottheit in mehrfacher Funktion.

Ein wenig erinnert diese Zweifaltigkeit aber auch an die Endlosversionen von Tom Cruise und seiner Partnerin im Science-Fiction-Film "Oblivion". Ein albtraumhaftes, aber dennoch ahnungsloses Paar, das, von sinistren Mächten ad infinitum geklont, immer wieder aufs Neue ausrückt, um den Planeten auszubeuten. Allerdings im naiven Glauben, dass sie der Menschheit nur Gutes dabei tun.

So betrachtet hat der Film doch weniger Parallelen zur Wirklichkeit, als man ursprünglich annahm. (Julya Rabinowich, 26.8.2018)