Am häufigsten zahlten im ersten Halbjahr Wiener Baumeister ihre Rechnung nicht.

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Wien – Im internationalen Vergleich sind heimischen Firmen verlässliche Schuldner. Dabei schwankt die Zahlungsmoral aber deutlich zwischen den Bundesländern. Im ersten Halbjahr 2018 waren Tiroler und Vorarlberger Unternehmen erneut an der Spitze, während bei jenen in Wien wieder die meisten Inkassofälle eröffnet wurden, ergab eine Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Crif am Montag.

Mörtel und Schnitzel auf Pump

Am häufigsten kamen im ersten Halbjahr Wiener Bauunternehmen in Verzug – bei 5,61 Prozent der Firmen klopfte das Inkassobüro an. Auch vergleichsweise oft macht jemand die Rechnung ohne den Wirt: Wiener Gastronomiebetriebe liegen bei den eröffneten Inkassofällen mit 5,57 Prozent gleich hinter den Bauunternehmern.

Die höchste Zahlungsmoral hatten in den ersten sechs Monaten wieder die Vorarlberger Bauunternehmen (1,76 Prozent).

Im Gesamtjahr 2017 ging der Anteil der Firmen mit eröffneten Inkassofällen im Vergleich zu 2016 leicht von 3,78 auf 3,75 Prozent zurück. Auf dem Stockerl landete Tirol mit 3,08 Prozent. Wien führte mit 5,12 Prozent erneut das Negativranking an.

Auch 2017 blieben am häufigsten Unternehmen im Handel, in der Gastronomie und am Bau offene Rechnungen schuldig. "Im Durchschnitt gibt es pro österreichischem Unternehmen 1,45 eröffnete Inkassofälle", erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer von Crif Österreich. Der Mahnbetrag lag im Schnitt zwischen 800 und 1.400 Euro. (red, APA, 27.8.2018)